Gesichtsrose

Gesichtsrose ist eine Erkrankung der Haut.

Zwei verschiedene Erkrankungen werden "Gesichtsrose" genannt. Gemeinsam ist den beiden Krankheiten die Röte des Gesichtes.

Die Ursachen sind jedoch unterschiedlich und müssen daher auch unterschiedlich behandelt werden.

Man unterscheidet zwischen:

  • Erysipel: Eine Streptokokkeninfektion (Bakterien), die sich über die Lymphwege ausbreitet.
  • Herpes Zoster: Eine Variante der Gürtelrose (Viren), die zu einem Ausschlag im Gesicht führt.

Erysipel

Die Gesichtsrose als bakterielle Entzündung

Das Erysipel wird auch Wundrose oder Rotlauf genannt.

Es entsteht, wenn der Betroffene eine Sensibilisierung gegen Streptokokken (eine Bakterienart) entwickelt. Diese können dann über die Lymphwege verbreitet werden.

Symptome

Im Gesicht, an den Armen oder den Beinen entsteht eine geschwollene Rötung mit scharf begrenztem Rand, die sich schnell ausbreitet. Ausgehend von der Rötung sieht man flammenartige Ausläufer.

Zusammen mit der Rötung kommt es zu hohem Fieber, Schüttelfrost und starken Schmerzen.

Verlauf

Eintrittspforte der Streptokokken können offene Hautstellen sein, z.B. Beingeschwüre (Ulcus cruris), Risse an den Nasenlöchern oder Mundwinkeln (Rhagaden) oder sogar Fusspilz.

Auch wenn das Erysipel einmal abgeheilt ist, kommt es bei den meisten immer wieder zu Rückfällen, aber meistens ohne das hohe Fieber.

Komplikationen

Bei Menschen mit einem abgeschwächten Immunsystem kann es zum nekrotischen Erysipel (Erysipel gangraenosum) kommen. In diesem Fall sterben Teile des Gewebes ab. Diese Form des Erysipels kann sich zur Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln und dann auch tödlich sein.

Wenn das Erysipel nicht richtig abheilt, kann es zur Verengung der Lymphbahnen kommen. Dies hat ein dauerhaftes Ödem im betroffenen Bereich zur Folge. Diese Erscheinung wird auch Elephantiasis genannt; der Name kommt von Erkrankungen in Afrika, bei denen die Beine anschwellen wie Elefantenfüsse. Bei den Folgen einer schlecht verheilten Gesichtsrose passt der Begriff weniger.

Behandlung

Da das Erysipel eine bakterielle Erkrankung ist, helfen Antibiotika.

Angesichts des hohen Fiebers und der möglichen Komplikationen sollten die Antibiotika auch konsequent angewandt werden.

Zur Diagnosestellung und Behandlung sollte man also unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Hausmittel können höchstens zur begleitenden Linderung verwendet werden.

Vorbeugung

Um zu vermeiden, dass man an Erysipel erkrankt, sollte man sich um ein kräftiges Immunsystem bemühen.

Ausserdem ist es wichtig, auch kleine offene Hautstellen sorgsam zu behandeln und auf Sauberkeit dieser Wunden zu achten.

Herpes Zoster

Die Gesichtsrose als Gürtelrose im Gesicht

Herpes Zoster wird auch Gürtelrose genannt. Sie ist eine Folgekrankheit der Windpocken, die jedoch erst Jahrzehnte nach der Windpockenerkrankung auftritt.

Wenn die Gürtelrose im Gesicht auftritt, nennt man sie Gesichtsrose.

Symptome

Zuerst schmerzt und brennt es im betroffenen Hautbereich. Der Hautbereich wird vom Verlauf desjenigen Nerven bestimmt, der das Hautgebiet versorgt.

Manchmal kann es auch zu leichtem Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen.

Zwei bis drei Tage nach dem Beginn der Schmerzen röten sich die Hautgebiete, schwellen an und es kommt zu Bläschen. Die Bläschen füllen sich mit klarer oder eitriger Flüssigkeit, an der man sich in seltenen Fällen anstecken kann.

Nach einigen Tagen platzen die Bläschen auf, trocknen ein und verschorfen. Dieser Verschorfungsprozess kann mehrere Wochen dauern.

Verlauf

Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihrer Kindheit mit dem Windpocken-Virus (Varizella Zoster) und machen mehr oder weniger heftig die Krankheit Windpocken durch. Gegen eine Neuinfektion mit Windpocken ist man anschliessend immun, doch der Windpocken-Virus verbleibt im Körper und versteckt sich im Rückenmark.

In Zeiten von Stress oder bei einem geschwächten Immunsystem werden diese versteckten Viren dann nach Jahrzehnten wieder aktiv und rufen in den meisten Fällen eine Gürtelrose im Bereich der Rippen hervor.

In seltenen Fällen tritt die Gürtelrose jedoch im Gesicht auf.

In der Vorphase, die sich einige Tage hinzieht, treten vor allem Schmerzen auf.

Dann kommt es, wie oben beschrieben, zu den typischen Bläschen, die wochenlang bestehen bleiben.

Erst nach quälend langer Zeit heilen die Hauterscheinungen wieder komplett ab.

Komplikationen

Bei Befall des Gesichtes kann es zu Lähmungserscheinungen der Gesichtsmuskeln kommen. Auch ein Verlust des Geschmacksinnes kommt vor.

Wenn das Auge betroffen ist, kann man durch Hornhautvernarbung blind werden und bei Vefall des Ohres vorübergehend oder dauerhaft schwerhörig oder gar taub.

In seltenen Fällen, vor allem bei besonders schwachem Immunsystem (z.B. bei AIDS, nach Chemotherapiebehandlung, nach Organtransplantationen), tritt Herpes Zoster am ganzen Körper auf. So eine generalisierte Gürtelrose ist lebensbedrohlich.

Auch Gehirn- oder Gehirnhautentzündungen treten nur sehr selten als Komplikation der Gürtelrose auf und vorwiegend bei besonders schwachem Immunssystem.

Manchmal bleiben die Nervenschmerzen auch nach der Abheilung der Bläschen bestehen. Man spricht dann von einer Post-Zoster-Neuralgie.

Behandlung

Gegen den Windpockenvirus gibt es Medikamente mit dem Wirkstoff "Aciclovir". Dabei handelt es sich um ein Virostatikum, also ein Mittel, das das Wachstum des Virus bremst.

Ausserdem werden meistens Schmerzmittel gebraucht, um die starken Schmerzen auszuhalten.

Die nässenden Bläschen kann man einpudern, z.B. mit Bärlappsporen

Behandlung - Heilen

Wie man Gesichtsrose behandeln und heilen kann

Hausmittel

Man kann Gesichtsrose mit verschiedenen Hausmitteln behandeln.

Propolis

Das Gesicht mit verdünnter Propolis-Tinktur betupfen:

Vitamin C

Täglich 1 Teelöffel Vitamin C in Wasser eingerührt und getrunken, oder als Kapsel eingenommen, hilft, dass Immunsystem zu stärken.

Zink

Zink fördert die Heilungskräft der Haut.

Heilerde

Bei der Herpes-Zoster-Form der Gesichtsrose kann man Puder mit Heilerde auf die betroffenen Stellen auftragen.

Leinöl

Bei der Herpes-Zoster-Form der Gesichtsrose kann man die betroffenen Hautstellen mit Leinöl betupfen.

Quark-Kompressen

Bei der Herpes-Zoster-Form der Gesichtsrose kann man Quarkkompressen zur Linderung auflegen

Heilkräuter

Folgende Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Gesichtsrose verwenden:

Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Äusserlich kann man Heilpflanzen folgendermassen anwenden:

Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiss auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.

Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.

Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.

Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.

Aromatherapie - ätherische Öle

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Gesichtsrose verwenden:

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Alternativmedizinische Methoden

Hinweis: Die Wirksamkeit folgender Behandlungs- und Heilmethoden kann mit dem aktuellen Wissensstand der Naturwissenschaften nicht nachgewiesen oder erklärt werden.

Schüssler-Salze

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Gesichtsrose:

Anwendung

Die übliche Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.

Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei Einnahme in Hochdosierung kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Homöopathie

Für die Behandlung von Gesichtsrose kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

  • Apis ab D6
  • Belladonna ab D4
  • Cantharis ab D6
  • Echinacea ab D2
  • Lachesis ab D6
  • Sulfur ab D6

Anwendung

Für homöopathische Mittel in der Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

Bachblüten

Mehrere Bachblüten können gegen Gesichtsrose helfen, je nachdem welche seelischen Ursachen zugrunde liegen.

So wenden Sie die Bachblüten an:

  • Füllen Sie eine 20-30 ml-Flasche zu etwa einem Drittel mit Brandy (wegen der Haltbarkeit).
  • Geben von jeder der ausgewählten Bachblüten (maximal 7) 2 Tropfen in die Flasche.
  • Füllen Sie den Rest mit stillem Mineral- oder Quellwasser auf.
  • Nehmen Sie von dieser Mischung 4 mal täglich 4 Tropfen ein, wenn Sie keine anderen Dosierungsvorstellungen haben.

Siehe auch:

  

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