Verstopfung

Verstopfung ist eine Erkrankung des Verdauungssystems.

Verstopfung ist sehr weit verbreitet. Verstopfung ist zwar im Allgemeinen keine schlimme Erkrankung, aber sie kann sehr quälend sein und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Besonders lästig ist auch, dass Verstopfung meistens recht hartnäckig ist und unbehandelt oft jahrelang bestehen kann.

Andere Namen für Verstopfung: Obstipation

Ursachen

Wie Verstopfung verursacht wird

Verstopfung ist meistens auf eine der folgenden drei Ursachen zurückzuführen:

  • ballaststoffarme Nahrung
  • zu wenig Bewegung/Bewegungsmangel
  • zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
seltener:
  • psychische Probleme wie Stress, Depressionen
  • Schwangerschaft
  • Wirbelsäulenverletzung
  • ungewohntes Essen (Urlaub)
  • Keime im Trinkwasser
  • Einhalten um Schmerzen zu vermeiden (Hämorrhoiden)
  • mangelndes Kauen der Nahrung (Gebissprobleme, hastiges Essen)
Medikamentengruppen mit Verstopfung als Nebenwirkung:
  • Analgetika
  • Antazida (magensäurebindende Mittel)
  • Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen)
  • Antidepressiva
  • Antihypertensiva (blutdrucksenkende Mittel)
  • Anti-Parkinson-Medikamente
  • Antirheumatika (Mittel gegen Rheuma)
  • Beruhigungsmittel
  • Codein (Hustensaft)
  • eisenhaltige Mittel
  • Kalzium (Mittel gegen Knochenschwund)
  • Laxanzien (Abführmittel)
  • Lipidsenker (Blutfettsenker)
  • Neuroleptika
  • Opiate (Betäubungsmittel)
  • Schmerzmittel
Bei den Medikamenten ist besonders die ständige Einnahme von Abführmitteln bedenklich, da diese bei längerer Anwendung zur Verstopfung führen. Jede weitere Nutzung des Abführmittels führt zur Verschlimmerung der Verstopfung, weil z.B. die Dickdarmmuskulatur gelähmt wird.

Beschwerden - Symptome:

Welche Beschwerden und Symptome bei Verstopfung auftreten

Unter Verstopfung leidet man, wenn der der Stuhlgang zu selten oder zu hart und fest ist.

Verstopfung kommt fast nur in Industrieländern vor.

Ab wann man von Verstopfung sprechen kann, hängt von der jeweiligen Person ab. Es gibt Menschen, die am Tag dreimal Stuhlgang haben, andere nur einmal täglich, manch einer nur einmal pro Woche.

Erst wenn der Stuhlgang seltener wird oder plötzlich zu fest ist, spricht man von Verstopfung. Bei der Verstopfung kommen meistens noch Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl und Unwohlsein hinzu.

Achtung!

In extremer Form kann eine Verstopfung in einen lebensgefährlichen Darmverschluss übergehen.

Wenn eine Verstopfung trotz Behandlung nach über einer Woche nicht besser wird und ausserdem mit krampfartigen Bauchschmerzen einhergeht, sollte man unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen, bzw. den Notarzt rufen.

Vorbeugen

Wie man gegen Verstopfung vorbeugen kann

Die Vorbeugung von Verstopfung sieht ähnlich aus wie die Behandlung.

Am wichtigsten ist eine ballaststoffreiche Ernährung und regelmässige körperliche Bewegung.

In der allgemeinen Ernährung empfiehlt sich Vollkorn und regelmässiger Salat.

Ergänzend kann man regelmässig Leinsamen oder Weizenkleie essen.

Heilung - Behandlung:

Wie man Verstopfung behandeln und heilen kann

Schulmedizin


Die Schulmedizin bietet eine breite Palette von Abführmitteln an.

Es gibt milde und stark wirkende Abführmittel.

Bei allen Abführmitteln besteht die Gefahr der Gewöhnung, das heisst, die Verstopfung wird schlimmer und ohne Abführmittel geht gar nichts mehr.

Starke Abführmittel bergen zudem das Risiko des hohen Flüssigkeitsverlustes.

Ausser Flüssigkeit verliert man bei starken Abführmitteln auch Mineralsalze.

Dadurch kann es zur Austrocknung mit gefährlichen Folgen kommen.

Hausmittel

Man kann Verstopfung mit verschiedenen Hausmitteln behandeln.

Leinsamen

Geschroteter Leinsamen kann den Stuhlgang deutlich fördern.

Dazu weicht man täglich einen bis zwei Esslöffel geschroteten Leinsamen in Jogurt, Müsli oder ein Getränk ein.

Den eingeweichten Leinsamen isst man.

Der Leinsamen quillt durch die Feuchtigkeit auf und entfaltet seinen Schleim.

Dadurch wird die Gleitfähigkeit des Stuhls verbessert und die Verstopfung wird verringert.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Verstopfung.

Ernährung (frisch und ballaststoffreich):

  • kurzfristig:
    • Trockenobst wie Aprikosen, Feigen und Pflaumen
    • geriebene Äpfel
    • Melonen
    • Kaffee, Espresso
  • regelmässig:
    • frisches Obst
    • frisches/rohes Gemüse wie Rhabarber, Salat und Sauerkraut
    • Obst- und Gemüsesaft und zusätzlich viel Wasser
    • ballaststoffreiche Naturprodukte wie Leinsamen, Meeresalgen und Weizenkleie
    • Buttermilch

Lebensweise

Die Lebensweise spielt eine wesentliche Rolle bei der Behandlung der Verstopfung.

Regelmässige Bewegung bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr

  • Gymnastik
  • Walking, Spazierengehen
  • Joggen

Wellness

  • warme Vollbäder
  • kälte Fußbäder
  • Bauchmassage

Entspannung

  • Stressabbau/Stressvermeidung
  • Yoga
  • Autogenes Training

Heilkräuter

Folgende Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Verstopfung verwenden:

Intensive Abführmittel enthalten Anthrachinon-Derivate. Solche Heilpflanzen sollten, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig angewandt werden, weil sie die Verstopfung auf Dauer verschlimmert und zu gefährlichem Flüssigkeitsverlust führen kann.

  • Mit Anthrachinon-Derivaten:
    • Aloesaft
    • Faulbaumrinde (Rhamnus frangula)
    • Rhabarberwurzel
    • Sennesblätter (Senna)
    Weitere:
    • Ackerwindenkraut
    • Alant
    • Apfel
    • Eibischblätter
    • Farnwurzel
    • Feigen
    • Fenchel
    • Hafer
    • Holunderblüten
    • Knoblauch
    • Kümmel
    • Lein
    • Meerrettich
    • Paprika
    • Pomeranzenschalen
    • Wegwartenwurzel

Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Äusserlich kann man Heilpflanzen folgendermassen anwenden:

Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiss auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.

Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.

Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.

Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.

Aromatherapie

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Verstopfung verwenden:

  • Anis
  • Angelika
  • Eisenkraut
  • Estragon
  • Kümmel
  • Minze
  • Muskatellersalbei
  • Orange
  • Rosmarin
  • Terpentin-Essenz

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Qualitativ sehr gute ätherische Öle kann man auch einnehmen, aber nur in kleinsten Mengen, weil ätherische Öle sehr intensiv sind.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Akupressur

Mit Akupressur kann man Verstopfung behandeln.

Hauptpunkte

  • Hand

Anleitung zur Behandlung der Hauptpunkte

  • Zwischen Daumen und Zeigefinger in der fleischigen Gewebefalte mit Zeigefinger und Daumen der anderen Hand massieren

Schüssler-Salze

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Verstopfung:

Anwendung

Die übliche Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.

Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei Einnahme in Hochdosierung kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Wasser-Anwendungen:

Wasser ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern. Man kann Wasser sowohl trinken als auch äusserlich in Form von Bädern, Güssen, Wickeln und Waschungen anwenden.

Mehr Informationen über die Anwendung von Wasser als Heilmittel finden Sie bei unserem Partnerprojekt unter:

Homöopathie:

Für die Behandlung von Verstopfung kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

Bei selbst ausgewählten homöopathischen Mitteln eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

  

Disclaimer: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
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