Medikamtenbedingte Kopfschmerzen

Schmerzmittel, die eigentlich gegen Kopfschmerzen helfen sollen, können auch zu deren Ursache werden.

Vor allem, wenn man durch häufige Kopfschmerzen oft Schmerztabletten eingenommen hat, können diese Medikamente zum Auslöser für neue Kopfschmerzen werden.

Auch der Entzug von Schmerzmitteln kann zu Kopfschmerzen führen.

Daher ist es zwar einerseits wichtig, dass man Schmerzmittel frühzeitig bei Beginn einer Kopfschmerzattacke einnimmt, um mit einer geringen Dosis auszukommen. Wenn man andererseits jedoch sehr häufig Kopfschmerzen hat, darf man nicht jeden Tag zur Schmerztabletten greifen, weil sich sonst ein Medikamenten-Kopfschmerz entwickeln kann.

Beschwerden

Medikamentenbedingte Kopfschmerzen äussern sich wie eine Mischform zwischen Migräne und chronischem Spannungskopfschmerz.

Typischerweise treten sie zwischen 15 und 31 Mal im Monat auf.

Die Schmerzen sind mittel bis stark, wahlweise ein- oder beidseitig. Sie fühlen sich stechend, pulsierend, drückend oder dumpf an.

Ausserdem kann es zu den migränetypischen Beschwerden wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit kommen.

Wenn man Schmerzmittel nimmt, wirken diese durchaus lindernd. Nach der Wirkdauer der Medikamente treten die Schmerzen jedoch erneut auf.

Ursache für Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen

Es stellt sich die Frage, warum können Schmerzmittel Kopfschmerzen verursachen?

Man nimmt an, dass die häufige Einnahme von Schmerzmitteln dazu führt, dass die Nerven überempfindlicher werden. Dadurch sinkt die Schmerzschwelle.

Durch die gesunkene Schmerzschwelle werden schon leichte Nervenreize als Schmerz empfunden, die zuvor nicht schmerzhaft waren.

Die Folge davon ist häufig, dass noch mehr Schmerzmittel genommen werden. Daraufhin sinkt die Schmerzschwelle noch weiter ab.

Ein Teufelkreis ist entstanden.

Welche Schmerzmittel können Kopfschmerzen verursachen?

Prinzipiell können alle Schmerzmittel bei zu häufiger Einnahme zu medikamentenbedingten Kopfschmerzen führen.

Besonders gefährlich sind jedoch Mischpräparate mit mehreren Wirkstoffen. Insbesondere wenn diese auch psychisch wirksame Substanzen wie Koffein oder Codein enthalten, ist die Gefahr einer Suchtbildung sehr hoch.

Man sollte also möglichst keine Schmerzmittel mit Koffein oder Codein-Zusätzen verwenden.

Behandlung

Die einzige sinnvolle Behandlung bei medikamentenbedingtem Kopfschmerz ist ein Entzug.

Dieser kann sehr schwierig sein, weil er mit erheblichen Kopfschmerzen verbunden ist.

Man kann den Entzug wahlweise ambulant zuhause oder in einer dafür geeigneten Klinik durchführen.

Nach dem Entzug besteht weiterhin die ursprüngliche Kopfschmerzerkrankung, die zu der häufigen Schmerzmittel-Einnahme geführt hat. Diese sollte sorgfältig behandelt werden, denn sonst kommt es wegen der Kopfschmerzen oft zu Rückfällen der Medikamenten-Abhängigkeit.

  

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