Hypotone Hyperhydration / Wasservergiftung


Wasservergiftung, Überwässerung, zu hoher Wassergehalt des Körpers

Für die Hypotone Hyperhydration gibt es kaum ein gebräuchliches Wort, obwohl diese mitunter tödliche Erkrankung gar nicht mal allzu selten ist.

Am besten passt wohl das Wort "Wasservergiftung", um die Hypotone Hyperhydration mit einem verständlichen Wort zu bezeichnen. Man könnte auch Überwässerung dazu sagen.

Dabei hängt diese Wassergiftung häufig sogar mit starken Durst zusammen und wird durch Massnahmen verursacht, eine Austrocknung an heissen Tagen zu verhindern. Oft ist es eine missverstandene pflegerische Massnahme, die zu der gefährlichen Hypotonen Hyperhydration führt.

Bei hohen Temperaturen müssen sowohl Wasser als auch Mineralien ersetzt werden, beides geht beim Schwitzen verloren. Diese Verluste muss man durch Getränke wieder auffüllen.

Es kann aber zu Problemen kommen, wenn man zuviel Wasser trinkt ohne gleichzeitig auf die Mineralien zu achten.

Ursachen

Es kann zu Problemen kommen, wenn man zuviel Wasser trinkt, ohne gleichzeitig auf die Mineralien zu achten.

Trinken an heissen Tagen

Tee, Leitungswasser und Mineralwasser haben nicht die Zusammensetzung, die der Körper braucht. Die Überversorgung mit normalen Wasser geht oft einher mit Hyponaträmie (Natriummangel des Blutes).

Besonders gefährdet sind ältere Menschen, die über den Bedarf hinaus an warmen Tagen mehr trinken sollen gar dazu gezwungen werden zu viel auf einmal zu trinken.

Auch kleine Kinder sind an Hitzetagen gefährdet, eine Wasservergiftung zu erleiden, denn Kinderkörper reagieren empfindlicher auf Störungen im Wasser- und Mineral-Haushalt.

Da Kochsalz als gesundheitsschädlich angesehen wird, sind Speisen auch an Hitzetagen oft salzarm, dadurch wird das Problem zusätzlich verschärft. Dabei hat sich inzwischen längst herausgestellt, dass Kochsalz nicht zu Bluthochdruck führt. (Weitere Informationen über Salz bei unserem Partnerprojekt gutes-salz.de.)

Nicht umsonst waren früher in der Wüste Wasser und Kochsalz Gold wert.

Neben Natrium des Kochsalzes braucht der Körper Kalium und Magnesium.

Menschen, die eine salzarme Diät halten, können schon durch zügiges Trinken von 1,8 Liter Wasser eine tödliche Hypotonen Hyperhydration erleiden.

Bei einer normalen salzhaltigen Ernährung sind 3 Liter gefährlich.

Bei diesen Mengenangaben muss der Wasserverlust durch Schwitzen jedoch mitberücksichtigt werden.

Sportler

Wenn Sportler stark schwitzen, verlieren sie viel Wasser, auch wenn die Temperaturen nicht extrem heiss sind.

Die Sportler brauchen dann reichlich Wasser, um nicht auszutrocknen.

Wenn das Wasser in solchen Fällen in grossen Mengen ohne gleichzeitige Salzaufnahme getrunken wird, kann es leicht zu einer Hypotonen Hyperhydration kommen.

Daher sind spezielle Sportlergetränke meistens leicht salzhaltig, damit die schwitzenden Sportler nicht nur Wasser zu sich nehmen, sondern auch die wichtigen Salze.

Sportler sollten kein reines, salzarmes Wasser trinken, sondern eventuell ein wenig Salz in ihr Getränk geben, wenn sie kein isotonisches Sportlergetränk zur Verfügung haben.

Magen-Darmerkrankungen

Bei Durchfall oder starkem Erbrechen verliert der Körper viel Wasser, ähnlich wie bei Hitze oder Sport.

Wenn man in diesen Fällen richtigerweise viel Wasser zu trinken gibt, kann es bei fehlendem Salz auch zu einer Hypotonen Hyperhydration kommen.

Bei Kindern mit Durchfall empfiehlt sich übrigens eine Kombination aus Schwarztee mit Apfelsaft (oder Cola) und dazu Salzstangen.

Nierenpatienten

Patienten mit chronischen Nierenproblemen sind besonders gefährdert, an einer Hypotonen Hyperhydration zu erkranken.

Wenn man nämlich nicht genug Flüssigkeit durch die Niere ausscheiden kann, wird die Problematik einer Wasservergiftung noch verschärft.

Sehr viel destilliertes Wasser trinken

Zu einer Hypotonen Hyperhydration kann es auch kommen, wenn man in grossen Mengen destilliertes Wasser trinkt und dazu nichts oder nur salzarm isst.

Da destilliertes Wasser von manchen Behandlern als besonders gesund empfohlen wird, kann es in seltenen Fällen zu solch einer Hypotonen Hyperhydration kommen.

Normale Mengen destilliertes Wasser sind jedoch ungefährlich, vor allem wenn man normal und salzhaltig dazu isst.

Trinkwetten

In besonders seltenen Fällen gehen unvernünftige Menschen Wetten ein, wieviel Wasser sie trinken können.

Wenn man in solchen Fällen kein Salz zu sich nimmt, kann es zur Hypotonen Hyperhydration kommen.

In extremen Fällen führt dies sogar zum Tod.

Allerdings ist diese Variante der Hypotonen Hyperhydration sehr selten.

Künstliche Ernährung

Wenn man im Krankenhaus liegt und durch Infusionen künstlich ernährt wird, ist der Körper nicht so gut wie sonst in der Lage, den Wasser- und Mineralhaushalt zu regulieren.

Die Salzkonzentration der Infusionen und der Elektrolythaushalt im Körper sollten daher sehr sorgfältig überwacht werden.

In sehr seltenen Fällen kann es zu Todesfällen aufgrund von Hypotoner Hyperhydration kommen.

Körpervorgänge

Dass der Mensch zum grossen Teil aus Wasser besteht und regelmässig Wasser bzw. Flüssigkeit zu sich nehmen muss, ist den allermeisten bekannt.

Das Wasser kommt im menschlichen Körper jedoch nicht in reiner Form vor, sondern immer vermischt mit Salzen.

Dass der Körper salzhaltiges Wasser braucht, hängt wahrscheinlich mit der Entstehung des Lebens im Meer zusammen. Unterschiedliche Wasserkonzentrationen innerhalb und ausserhalb der Zellen ermöglichen auch einen Transport von Nährstoffen durch die Zellmembranen der Körperzellen. Das nennt man Osmose und diese Funktion ist für das Leben unbedingt notwendig.

Der Mensch braucht also nicht nur regelmässig Wasser, sondern auch Mineralsalze.

Von diesen Mineralsalzen braucht man in erster Linie normales Kochsalz, aber auch Magnesium und Kalium und andere Mineralsalze, die in normaler Ernährung jedoch ausreichend enthalten sind.

Damit der Körper ernährt wird, sind in der Körper-Flüssigkeit natürlich auch Nährstoffe wie Zucker und Hormone und viele Substanzen mehr enthalten. Diese Nährstoffe spielen bei der Wasservergiftung jedoch keine Rolle und werden daher im Folgenden ignoriert.

Physiologische Kochsalzlösung

Der Salzgehalt im Trink-Wasser, der dem Salzgehalt im Körper entspricht, nennt man physiologische Kochsalzlösung.

Eine physiologische Kochsalzlösung enthält 9 Gramm Salz pro Liter Wasser.

Man muss natürlich nicht immer salziges Wasser trinken, das dieser physiologischen Kochsalzlösung entspricht.

In den meisten Situationen reicht es völlig aus, wenn man ausreichend trinkt und normal gesalzen isst.

Bei starkem Wasserverlust beispielsweise durch Schwitzen bei Hitze oder Sport kann es jedoch sinnvoll sein, istonische Getränke zu trinken, um ausreichend Wasser und Salze aufzunehmen.

Auch das übliche Mineralwasser enthält Salze, wenn auch normalerweise weniger als in einer physiologischen Kochsalzlösung enthalten ist.

Keine Wasserausscheidung ohne Salz

Wenn man zwar Wasser aufnimmt, aber zu wenig oder kein Salz, ist der Körper nicht in der Lage ausreichend Wasser auszuscheiden.

Die Niere braucht einen gewissen Salzgehalt, um das Wasser als Urin ausscheiden zu können.

Auch Schweiss ist immer etwas salzig, wenn auch weniger als der Harn.

Wenn nicht genug Salz in der Körperflüssigkeit vorhanden ist, kann diese Flüssigkeit nicht ausgeschieden werden.

Es kommt zur Hypotonen Hyperhydration, zur Wasservergiftung.

Ödeme durch gestörten Flüssigkeitshaushalt

Das überschüssige Wasser verbleibt in den Blutgefässen und dringt ins Gewebe vor.

Dieses Vordringen des Wassers ins Gewebe geschieht durch die sogenannte Osmose.

Bei der Osmose zieht es unkonzentrierte Flüssigkeiten, hier salzarmes Wasser, durch Zellmembranen in Bereiche, wo eine höhere Salzkonzentration vorliegt. Das sind bei der hypotonen Hyperhydration die Zellen des Körpers.

Die Körperzellen werden dicker, aufgeblasen wie ein Ballon. Vor lauter Wasser können die Zellen nicht mehr richtig arbeiten.

Im Extremfall platzen die Zellen sogar.

Das Anschwellen der Körperzellen nennt man Ödeme.

Besonders schlimm sind bei der Wasservergiftung die Ödeme im Gehirn. Solche Ödeme nennt man auch Hirnödem. Sie können schwerwiegende Folgen haben, bis hin zum Tod.

Beschwerden bei Hypotoner Hyperhydration

Bei der Hypotonen Hyperhydration stehen Symptome im Vordergrund, die durch die Schwellung der Gehirnzellen entstehen.

In leichten Fällen kommt es zu:

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Krankheitsgefühl
Wenn Jemandem, trotz ausreichender Trinkmenge, bei heissem Wetter oder viel Sport schwindelig oder übel wird, sollte man eine Wasservergiftung in Erwägung ziehen.

In so einem Fall sollte man herausfinden, wieviel Salz der Betroffene in den letzten Stunden zu sich genommen hat.

Gegebenenfalls sollte man Salz in Form von Brühe, Salzkeksen oder ähnlichem anbieten.

Schwere Fälle

Von einem leichten Fall der Wasservergiftung kann es ziemlich schnell, innerhalb weniger Stunden, zu einem schweren Fall von Wasservergiftung kommen.

Beim Trinken von grossen Wassermengen wird vom Darm nämlich noch Wasser in den Organismus aufgenommen, wenn man längst aufgehört hat zu trinken.

Unter 2,3 Gramm Salz pro Liter Köperflüssigkeit kommt es zu schweren Folgen.

Diese schweren Folgen steigern sich folgendermassen:

  • Hirnödem
  • Krampfanfälle
  • Koma
  • Tod
Bei Verdacht auf fortschreitende Wasservergiftung muss man also unbedingt schnellstmöglich in ein Krankenhaus, wo Wasserlösungen und harntreibende Mittel gegeben werden können.

Hypotone Hyperhydration behandeln

Im Grunde genommen ist die Behandlung einer Wassergiftung recht simpel:

Salz zuführen, damit das Wasser ausgeschieden werden kann.

Je nach Situation kann diese einfache Massnahme jedoch sehr unterschiedlich aussehen.

Achtung!

Ein Wassermangel (Dehydrierung) ist bei Hitze und Sport weitaus häufiger als eine Wasservergiftung.

Man sollte also auf keinen Fall als vorbeugende Massnahme auf die Flüssigkeitszufuhr verzichten.

Wichtig ist bei heissem Wetter oder Sport: Reichlich trinken und Salz zu sich nehmen!

Leichte Fälle

In leichten Fällen von Wasservergiftung gibt man den Betroffenen etwas Salziges zu essen.

Das können Salzstangen sein oder Salzkekse.

Auch eine salzige Brühe oder Suppe ist geeignet.

Prinzipiell kommen alle salzigen Nahrungsmittel in Frage.

Man sollte jedoch berücksichtigen, dass beispielsweise eine salzige Wurst bei Übelkeit nicht sehr gut vertragen wird. Daher sind schlichte Salzstangen oder Brühe bessser geeignet.

Ausserdem sollte der Betroffene zunächst nichts mehr trinken.

Und wenn er später wieder trinkt, sollte das Getränk am besten leicht salzhaltig sein.

Wichtig ist, dass der Betroffene in der Lage ist, grössere Mengen Wasser zu lassen.

Schwere Fälle

In schweren Fällen sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage genügend Salz auf normalem Weg aufzunehmen.

Ausserdem würde die Salzaufnahme mitsamt der notwendigen Verdauung zu lange dauern, um die Wasservergiftung rechtzeitig zu beheben.

Daher muss man in schweren Fällen von Wasservergiftung sehr schnell ein Krankenhaus aufsuchen!

Dort muss man die Ärzte auch schnellstmöglich darüber informieren, dass vermutlich eine Wasservergiftung vorliegt, denn heutzutage werden Wasservergiftungen noch nicht von jedem Arzt schnell genug erkannt.

Der Arzt wird dann Mineralsalze intravenös geben, um den Elektrolythaushalt zu stabilisieren.

Ausserdem werden harntreibende Mittel gegeben, damit das Zuviel an Wasser schnellstmöglich ausgeschieden werden kann.

Hypotone Hyperhydration vorbeugen

Bei heissem Wetter und bei ausgiebiger sportlicher Betätigung sollte man dafür Sorge tragen, dass es nicht zu einer Wasservergiftung kommen kann.

Ganz wichtig ist allerdings in erster Linie: Ausreichend trinken!

Isotonische Getränke

Eine bequeme Möglichkeit ausser genügend Wasser auch genügend Salze aufzunehmen sind isotonische Getränke.

Isotonische Getränke werden als Sportlergetränke angeboten.

Ihr Salzgehalt entspricht ungefähr einer physiologischen Kochsalzlösung.

Es gibt auch Pulver und Brausetabletten, die Mineralsalze enthalten und mit denen man Getränke zubereiten kann.

Solche Zusätze gibt es für gesunde Sportler beispielsweise in Supermärkten und Drogerien.

Für Durchfallkranke gibt es solche Zusätze auch in Apotheken.

Salzhaltiges Mineralwasser

Die meisten Mineralwässer enthalten auch einige Salze.

Daher sind sie für den Alltag durchaus geeignet, um dem Körper ausser Wasser auch ausreichend Salze zu geben.

Eine Ausnahme sind hierbei natriumarme Mineralwässer.

Solche Wässer werden oft empfohlen, wenn jemand unter Bluthochdruck leidet.

Bluthochdruck wird jedoch nicht durch Salz verursacht. Dabei handelt es sich um einen langjährigen Irrtum.

Getränke salzen

Anstelle von gekauften salzhaltigen Getränken, kann man auch Leitungswasser oder Tees mit ein wenig Salz versetzen.

Dazu reicht normales Kochsalz aus, wenn man sich ansonsten einigermassen normal ernährt, um auch Magnesium und andere Mineralsalze zu erhalten.

Eine physiologische Kochsalzlösung wären 9 Gramm Salz pro Liter Wasser, aber das ist für die Meisten vom Geschmack her schon zu salzig.

Im Normalfall reichen auch geringere Salzmengen aus, wenn man ausserdem salzhaltige Nahrung zu sich nimmt.

Salzhaltige Nahrung

Wenn man keine salzhaltigen Getränke zur Verfügung hat oder den Geschmack nicht mag, kann man das Salz auch über die Nahrung aufnehmen.

Dazu eignen sich Salzkekse, Salzstangen, aber auch Gemüsebrühe.

Es gibt auch erfrischende kalte Suppen, die Salz enthalten. Typischerweise stammen solche Suppen meistens aus heissen Ländern.

Auch Getränke mit gesalzenem, verdünnten Jogurt sind sehr gut geeignet. In Indien heissen solche Getränke Lassi, in der Türkei Ayran.

Normale Mahlzeiten enthalten meistens ausreichend Salze, um eine Wasservergiftung zu verhindern.

Doch bei heissem Wetter hat man häufig zu wenig Appetit für normale Mahlzeiten.

An heissen Tagen kann man daher auch Salat mit salziger Salatsosse und dergleichen leichte Gerichte ausweichen.

Sehr lecker schmeckt beispielsweise gesalzener Jogurt mit kleingeschnittenen Gurken oder Tomaten. Das Gericht kommt aus Indien und nennt sich Raita. Mit Knoblauch wird es zum Tzaziki.

Siehe auch:

  

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