Afterjucken

Afterjucken ist eine Erkrankung der Haut.

Afterjucken kann sehr lästig sein.

Ausserdem fällt es schwer, Hilfe dagegen zu finden, weil man sich meistens nicht traut, darüber zu sprechen.

Das gemeinsame Symptom bei Afterjucken ist Juckreiz in der Aftergegend.

Die Ursachen für diesen Juckreiz können sehr vielfältig sein und die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache ab.

Ursachen

Wie Afterjucken verursacht wird

Hygiene-Fehler

Mangelnde Hygiene:

Schweißabsonderungen und kleine Stuhlreste bleiben in der gefalteten Afterschleimhaut hängen und weichen diese auf. Die Afterhaut wird gereizt und das kann zu einem Juckreiz führen.

Falsche Hygiene:

Zu häufiges Waschen, die Benutzung falscher oder agressiven Seifen und Waschlotionen führen zu Schleimhaut-Reizungen und Jucken.

Behandlung

Richtige Hygiene:

Richtiges Reinigen der Afterregion lässt die Beschwerden verschwinden. Es darf nichts die empfindliche Afterhaut reizen. Nur weiches, unbedrucktes und unparfümiert Toilettenpapier benutzen.

Mit dem Toilettenpapier nur leicht reiben, den Afterbereich anschliessend mit lauwarmen Wasser, danach unbedingt trocken tupfen.

Feuchtes Toilettenpapier kann zur Steigerung des Juckreizes führen. Pflege- und Waschmittel auf der Basis von Aloe Vera können die Beschwerden lindern.

Auf keinen Fall darf der Analbereich feucht und warm sein, da dies zusätzlich die Gefahr eines Pilzbefalls steigert. Mit einem Fön kann man kalter und lauwarmer Luft der Analbereich schnell und zuverlässig getrocknet werden.

Salben und Medikamente:

Es gibt Salben, Wundgele, Wundpulver, die nicht nur juckreizstillend sondern auch entzündungshemmend sind. Die Salbe kann aber die Afterschleimhaut abdichten und zusätzlich aufweichen, das Pilzrisiko steigt.

Wundpulver hält die Haut länger trocken auch bei mässigem Schwitzen. Das Jucken selbst kann mit Medikamenten gelindert werden, die die Nerven in der Aftergegend betäuben, diese können aber Allergien auslösen.

Watte:

Nicht fusselnde Watte (z.B. Wattekegel, Wattescheiben zum "Abschminken) zwischen die Gesäßhälften eingelegt, verhindert die Wundreibung und nimmt Feuchtigkeit auf.

Sport

Durch verschiedene Sportarten kann durch Reibung die Afterschleimhaut gereizt werden. Dies geschieht vor allem, wenn man enge Hosen trägt oder die Nähte der Hosen in der Analgegend scheuern.

Bei folgenden Sportarten ist die Gefahr der Reibung und des Wundscheuerns besonders hoch:

  • Wandern
  • Radfahren
  • Reiten
  • Laufen

Die Feuchtigkeit beim Schwitzen kann zu zusätzlich Pilzen in der Anal-Region führen. Hautpilze können sich auf angegriffener oder leicht verletzter Haut viel besser vermehren als auf unversehrter Haut.

Vorbeugung/Abhilfe:

Auf enge Hosen verzichten und weite luftige Hosen anziehen.

Ausserdem sollte man nach dem Sport den Schweiss abwaschen oder duschen.

Medikamente

Einige Medikamente können Afterjucken auslösen.

Dazu gehören unter anderem Antibiotika.

Ob ein Medikament als Nebenwirkung Afterjucken auslösen kann, können Sie dem Beipackzettel entnehmen.

Abhilfe:

Nach einiger Zeit sollte das Afterjucken von selbst verschwinden. Weil sich der Körper häufig an Medikamente gewöhnt.

Falls das Afterjucken eine dauerhafte Nebenwirkung eines Medikamentes bleibt, kann man überlegen bzw. mit dem behandelnden Arzt besprechen, ob man das Medikament absetzen oder durch ein ähnliches Medikament ersetzen kann.

Ansonsten hilft nur eine Linderung des Juckreizes durch Salben oder Puder

Hautpilze - Analmykosen

Im feuchten und warmen Afterbereich können sich Pilze ansiedeln, die zu weiterer Feuchtigkeit und ständigem Juckreiz führen.

Solche Hautpilze im Analbereich nennt man Analmykose.

Pilze können sich vor allem dann gut vermehren, wenn die Haut durch kleinste Verletzungen angegriffen und rissig ist. Ein guter Hautzustand ist also wichtig, um Hautpilze zu verhindern.

Abhilfe:

Salben gegen Pilze (Antimykotika) über einen längeren Zeitraum regelmässig auftragen. Am besten trägt man eine Pilzsalbe mindestens zwei Mal täglich auf die sanft gereinigte Haut auf.

Die Anwendung einer Pilzsalbe sollte noch einige Zeit nach dem Verschwinden der Beschwerden fortgesetzt werden, damit auch hartnäckige minimale Pilzreste abgetötet werden.

Sehr wichtig bei der Pilzbehandlung ist es, auf ein trockenes Klima zu achten. (siehe oben) Das Fönen der Aftergegend kann eine hilfreiche Massnahme sein.

Wenn die Pilzerkrankung vorbei ist, sollte man immer darauf achten, dass die Haut im Afterbereich in einem guten Zustand ist. Bei hartem Stuhlgang mit Verletzung des Schliessmuskels sollte man die Analgegend mit einer Wund- und Heilsalbe behandeln, damit die Haut schnell wieder abheilt.

Afterekzem

Das Afterekzem, auch Analekzem genannt, sorgt nicht nur für lange anhaltendes Jucken, sondern ist oft mit nässenden Bläschen und Knoten verbunden, die weiter Probleme nach sich ziehen können.

Hämorrhoiden begünstingen Afterekzeme.

Abhilfe:

Ein Arztbesuch ist zu empfehlen, es werden Kortison-Salben verschrieben.

Ein Dauergebrauch dieser Salben wird nicht empfohlen, da diese die Analschleimhaut schädigen können.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind blutgefässreiche Polster im Inneren des Analbereiches.

Jeder gesunde Mensch hat diese Hämorrhoiden. Sie helfen normalerweise beim guten Verschliessen der Darmöffnung und beim Stuhlgang.

Sie sind keine Krampfadern, hängen aber auch mit einer Schwäche des Bindegewebes zusammen.

Zu einem Problem werden Hämorrhoiden erst, wenn sie vergrössert sind und durch harten Stuhlgang oder starkes Pressen verletzt werden.

Dann können sie jucken, schmerzen und bluten.

Diese Probleme nennt man dann eigentlich "Hämorrhoidal-Leiden", aber der Volksmund sagt einfach "Hämorrhoiden" dazu.

Innere Hämorrhoiden sind von außen nicht zu sehen. Sie können trotzdem Beschwerden verursachen.

Im fortgeschrittenen Stadium können Hämorrhoiden nach aussen vorfallen. Sie sind dann sichtbar und verursachen noch stärkere Beschwerden.

Zunächst ziehen sich die vorgefallenen Hämorrhoiden recht schnell wieder in den Darm zurück, doch, wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, gelingt dies irgendwann nicht mehr.

Hämorrhoiden werden durch Verstopfung und eine sitzende Lebensweise begünstigt.

Abhilfe:

In leichten Fällen reicht häufig die Behandlung durch Salben, Zäpfchen und Sitzbäder.

In schwereren Fällen kann man die Hämorrhoiden Veröden, Vereisen oder anderweitig durch kleinere Operationen entfernen.

Wichtig ist auch, dass man die Verstopfung behandelt, sodass der Stuhl weich ist und leicht erfolgt.

Innere Erkrankungen

Verschiedene innere Erkrankungen können Afterjucken auslösen.

Dabei handelt es sich um folgende Krankheiten oder betroffene Organsysteme:

  • Leber
  • Hormonstörungen
  • Diabetes
  • Leukämie
  • Sitzende Berufe
  • Lymphogranulomatose
  • Hypertonie - Bluthochdruck

Abhilfe:

Behandlung der Erkrankung.

Man kann zwar die Beschwerden des Afterjuckens mit äusserlichen Hielmethoden lindern, eine echte Heilung wird sich jedoch nur einstellen können, wenn die Grunderkrankung behandelt wird.

Stress

Stress und nervöse Unruhe kann Afterjucken auslösen.

In solchen Fällen kann dann keine andere Ursache für den Juckreiz im Analbereich gefunden werden.

Wichtig ist in dieser Situation jedoch, dass man die Situation nicht verschlimmert durch Kratzen und übertriebene Hygiene-Massnahmen.

Abhilfe:

Stressabbau und Baldrian

Würmer


Vor allem Madenwürmer legen ihre Eier in der Afterschleimhaut ab, das führt zu Juckreiz.

Durch Kratzen in der Afterregion gelangen die Eier an die Finger und unter die Fingernägel und später übers Essen in den Mund.

Wenn man sich den Stuhl genau betrachtet, kann man mitunter kleine weisse Punkte sehen, die sich bewegen.

Madenwürmer treten vor allem bei Kindern relativ häufig auf.

Abhilfe:

Wurmmittel und gründliches Händewaschen.

Behandeln - Heilen

Wie man Afterjucken behandeln und heilen kann

Heilkräuter

Mehrere Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Afterjucken verwenden:

Anwendung

Zur Behandlung mit Kräutern führt man Sitzbäder mit einem Tee aus einem der Kräuter durch.

Und anschliessend schonend die Afterregion abtrocknen.

Propolis-Tinktur

Mit Propolis-Tinktur kann man Afterjucken in mehrfacher Hinsicht lindern.

Die harzigen Wirkstoffe des Propolis wirken:

  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • hautheilend
  • juckreizlindernd
Propolis ist das Kittharz der Bienen, das im Bienenstock verwendet wird, um das Bienenvolk vor Erkrankungen zu schützen.

Auch den Menschen kann Propolis auf vielfältige Weise vor Krankheit schützen.

Die harzige Substanz wird meistens in Alkohol angesetzt, um daraus eine Tinktur herzustellen.

Propolis-Tinktur erhält man in manchen Apotheken, Bioläden und Kräuterhandlungen.

Anwendung der Propolis-Tinktur gegen Afterjucken

Mit der Propolis-Tinktur wird der gereinigte After behandelt.

Auf ein Küchenkrepp-Papier wird etwas Propolis-Tinktur geträufelt. (Küchenkrepp weil es nicht fusselt).

Damit tupft man die Analgegend vorsichtig ab.

Zunächst wird es meistens etwas brennen, weil der Alkohol in der Tinktur scharf auf die gereizte Haut wirkt. Dieses Brennen verliert sich jedoch normalerweise sehr schnell wieder.

Danach legt sich das Harz schützend auf die Haut und fördert den Heilungsprozess.

Siehe auch

Aromatherapie - ätherische Öle

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Afterjucken verwenden:

Die ätherischen Öle kann man in Sitzbäder eintropfen.

Anschliessend trocknet man schonend die Afterregion.

Ausserdem kann man ätherische Öle in Salben und Massageölen für Einreibungen verwenden.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Chinesische Medizin - Akupressur

Mithilfe von Akupressur kann man den Juckreiz vorübergehend lindern.

Wichtig ist jedoch, dass man die Ursache des Afterjuckens behandelt.

afterjucken akupressur

Hauptpunkte

  • Handwurzel
  • Mittelfuss
  • Schulter

Anleitung zur Behandlung der Hauptpunkte

  • Am Aussenrand des Handgelenks pressen
  • In der Mitte des Schultergelenks drücken
  • In der Mitte des äussersten Mittelfussknochens drücken

Hilfspunkte

  • Fussknöchel

Anleitung zur Behandlung der Hilfspunkte

  • Über und hinter dem Fussknöchel pressen und massieren

Ernährung

Die Ernährung hat nur indirekten Einfluss auf Afterjucken.

Auf sehr scharfe Nahrung sollte man verzichten, weil dadurch die empfindliche Afterschleimhaut gereizt werden könnte.

Ausserdem sollte man möglichst ballaststoffreich essen, damit es nicht zu Verstopfung kommt.

Verstopfung kann die Problematik des Afterjuckens nämlich noch verstärken, weil der Analbereich beim Stuhlgang stark strapaziert und gereizt wird.

Besonders ballaststoffreiche Nahrungsmittel sind:

  • Vollkorn
  • Salat
  • Gemüse
Ergänzend kann man folgende Hilfsnahrungsmittel in die tägliche Nahrung einbauen:
  • Leinsamen
  • Weizenkleie

Lebensweise

Die richtige Lebensweise und Hygiene kann bei der Behandlung von Afterjucken sehr hilfreich sein.

Folgende Massnahmen können helfen:

  • Lehm- oder Heilerde als Packung
  • Verzicht auf Rauchen
  • Verzicht scharfe Nahrung
  • Einmal täglich sanfte warm-kalte Wechseldusche der Afterregion.

Richtige Hygiene:

Ganz wichtig zur Behandlung von Afterjucken ist auch die richtige Hygiene.

Dabei sollte man weder zuviel noch zuwenig Hygiene im Analbereich betreiben.

Reinigung

Richtiges Reinigen der Afterregion lässt die Beschwerden verschwinden. Nichts darf die empfindliche Afterhaut reizen. Man sollte nur weiches, unbedrucktes und unparfümiert Toilettenpapier benutzen.

Mit dem Toilettenpapier nur leicht reiben, den Afterbereich anschliessend mit lauwarmen Wasser, danach unbedingt trocken tupfen.

Feuchtes Toilettenpapier kann zur Steigerung des Juckreizes führen. Pflege- und Waschmittel auf der Basis von Aloe Vera können die Beschwerden lindern.

Trockenfönen

Auf keinen Fall darf der Analbereich feucht und warm sein, da dies zusätzlich die Gefahr eines Pilzbefalls steigert. Mit einem Fön kann man kalter und lauwarmer Luft der Analbereich schnell und zuverlässig getrocknet werden.

Watte:

Nicht fusselnde Watte (z.B. Wattekegel, Wattescheiben zum "Abschminken) zwischen die Gesäßhälften eingelegt, verhindert die Wundreibung und nimmt Feuchtigkeit auf.

Alternativmedizinische Methoden

Hinweis: Die Wirksamkeit folgender Behandlungs- und Heilmethoden kann mit dem aktuellen Wissensstand der Naturwissenschaften nicht nachgewiesen oder erklärt werden.

Schüssler-Salze

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Afterjucken:

Anwendung

Bei der Behandlung von Afterjucken ist vor allem die äusserliche Behandlung durch Schüssler-Salze sinnvoll.

Dazu kann man die Schüssler-Salze als Salben anwenden.

Oder man löst fünf bis zehn Tabletten in Wasser auf und macht damit ein Sitzbad.

Die übliche innerliche Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.

Homöopathie

Für die Behandlung von Afterjucken kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

Anwendung

Für homöopathische Mittel in der Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

Siehe auch:

  

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