Immunsystem - Entzündung


Entzündungen sind eine Methode des Immunsystems an bestimmten Stellen des Körpers besonders aktiv wirken zu können.

Diese verstärkte Aktivität kann nötig sein, um Krankheitserreger zu bekämpfen oder auch Gewebs-Schädigungen durch andere Reize.

Kennzeichen einer Entzündung

Eine Entzündung kann man an folgenden Kennzeichen erkennen:
  • Rötung (Rubor)
  • Wärme (Calor)
  • Schmerz (Dolor)
  • Schwellung (Tumor)
Ausserdem ist die Funktion des entzündeten Körperbereiches eingeschränkt.


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Allgemeinsymptome

Bei schwereren Entzündungen kann noch Fieber hinzukommen, was ja auch eine Massnahme des Immunsystems ist, mit Krankheitserregern und anderen Reizen fertig zu werden.

Wirkungsweise einer Entzündung

Entzündungen finden immer im Bindegewebe und im Gefässsystem statt. Die eigentlichen Organ-Zellen (Parenchym) entzünden sich nicht, aber da Bindegewebe und Blutgefässe in der einen oder anderen Form fast überall anzutreffen sind, kann auch nahezu überall eine Entzündung stattfinden.

Sie dient dazu, einen schädigenden Reiz möglichst schnell und wirksam zu bekämpfen.

Erweiterung der Blutgefässe

Sobald der schädigende Reiz als solcher erkannt ist, erweitern sich die Blutgefässe, um mehr Blut und damit auch mehr weisse Blutkörperchen an die betroffene Stelle zu bringen. Daher kommt es zur Rötung und zur Wärme.

Gesteigerte Gefässdurchlässigkeit

Die Gefässe an der entzündeten Stelle werden durchlässiger, damit die weissen Blutzellen zu den Zellen des Gewebes gelangen können. Zusammen mit den Zellen tritt auch vermehrt Gewebsflüssigkeit aus den Blutgefässen aus. Dadurch kommt es zur Schwellung und weil die Schwellung auf die Nervenendigungen trifft auch zu Schmerzen.

Die gesteigerte Gefässdurchlässigkeit wird durch verschiedene Stoffe ausgelöst:

  • Histamine
  • Kinine
  • Serotonin
  • Prostaglandine
Histamine sind vielen Menschen als die "Übeltäter" bekannt, die Allergien auslösen. Hierzu ist interessant zu wissen, dass Allergien im weiteren Sinne auch eine Art von Entzündung sind. Allerdings eine überschiessende Entzündung, bei denen das Immunsystem mehr arbeitet als sinnvoll ist.

Eine Erklärung der anderen Stoffe würde den hiesigen Rahmen sprengen. Aber es kann nützlich sein, zu wissen, dass diese Stoffe für eine gesteigerte Gefässdurchlässigkeit sorgen, falls die Stoffe in irgendeinem Zusammenhang erwähnt werden.

Das in den Gefässen verbleibende Blut wird wird dicker und staut sich. Es kommt zu einem Blutstau (Stase).

Weisse Blutkörperchen am Entzündungsherd

Durch die erweiterte Gefässdurchlässigkeit gelangen die weissen Blutkörperchen (Leukozyten) in grosser Zahl an die gereizte Körperstelle und können dort ihre Arbeit aufnehmen.

Sie fressen Krankheitserreger, unerwünschte Partikel und kranke Körperzellen auf.

Eventuell vorhandene Antikörper bekämpfen virale Angreifer.

Diese Vorgänge werden von anderen chemischen Substanzen unterstützt, die von bestimmten Blutkörperchen produziert werden.

Eiter

Die Reste der gefressenen Krankheitserreger und kranken Körperzellen werden zu Eiter.

In kleinen Mengen oder wenn er oberflächloich entsteht kann der Eiter vom Körper abtransportiert und ausgeschiedenen werden, aber wenn es ohne abflussmöglichkeit zuviel wird, sammelt er sich an und kann zum Abszess werden.

Solche Abszesse müssen vom Arzt geöffnet und geleert werden, wenn sie dann nicht von selbst tun, wie es bei vielen Furunkeln der Fall ist.

Wenn sich ein Abszess ins Körperinnere öffnet und leert, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben, z.B. bei Blindarmentzündungen (Wurmfortsatzentzündungen).

Ursachen

Als Ursache denkt man bei Entzündungen meistens vorwiegens an Bakterien und Viren, aber auch physikalische und chemische Reize können Entzündungen verursachen.

Sogar körpereigene Reize können Entzündungen auslösen, wie das beispielsweise bei Allergien und Autoimmunkrankheiten (z.B. Rheuma) der Fall ist.

Folgende Ursachen können Entzündungen auslösen:

  • Krankheitserreger
    • Bakterien
    • Viren
    • Rickettsien, Clamydien
    • Pilze
    • Protozoen
    • Prionen
    • Parasiten (z.B. Würmer, Milben)
  • Physikalische Reize
    • Stunpfe Schläge
    • Schnitte
    • Offene Verletzungen
    • Splitter
    • Knochenbrüche
    • Verstauchungen
    • Verbrennungen
    • Erfrierungen
    • Pollen
  • Chemische Reize
    • Chemische Belastungen
    • Säuren
    • Basen
    • Metalle
  • Körpereigene Reize
    • Abgestorbene Zellen
    • Gutartige Wucherungen
    • Krebszellen
    • Stoffwechselendprodukte (z.B. Harnsäure -> Gicht)

Entzündungs-Krankheiten

Viele Krankheiten gehen mit Entzündungen einher, genau betrachtet sogar die meisten Erkrankungen.

Solche Krankheiten tragen in der medizinischen Fachsprache meistens Namen mit einem "itis" am Ende. Das gilt aber nicht für alle Entzündungserkrankungen, denn beispielsweise die Pneumonie hat kein "itis" am Ende und ist trotzdem eine Lungenentzündung.

Beispiele für Entzündungs-Krankheiten mit der Endung "itis":

  • Sinusitis (Nebenhöhlenenzündung)
  • Bronchitis (Entzündung der Bronchien)
  • Meningtitis (Hirnhautentzündung)
  • Arthritis (Gelenkentzündung)

Blutanalyse bei Entzündungen

Selbst mit einfachen Blutuntersuchungen kann der geübte Mediziner schon anhand einer Blutprobe feststellen, dass eine Entzündung vorliegt.

Es kommt zu:

  • Leukozytose = vermehrte weisse Blutkörperchen (über 9000 pro mm3)
  • Beschleunigte Blutsenkung = in einem Röhren sinken die Blutkörperchen schneller als ohne Entzündung

Behandlung

Zunächst mal ist es wichtig zu erkennen und zu akzeptieren, dass eine Entzündung eine beabsichtigte Massnahme des Körpers ist, um schlimmere Krankheitfolgen zu verhindern (gilt nicht für Allergien).

Daher gilt es nicht, die Entzündung als solches zu bekämpfen, sondern sie bei ihrer Arbeit so zu unterstützen, dass sie möglichst zügig erledigt werden kann.

Eine Unterdrückung der Entzündungsreaktion ohne zusätzliche Unterstützung beim Kampf gegen den Verursacher könnte dem Körper also eher schaden als nützen.

Entzündungen, die stärker als angemessen ablaufen, sind hiervon natürlich ausgenommen.

Ruhe gönnen

Im Fall einer Entzündung sollte man der betroffenen Körperpartie oder dem ganzen Körper also ausreichend Ruhe geben, dass die Arbeit der Entzündung erledigt werden kann und der Krankheitsverursacher erfolgreich bekämpft wird.

Das bedeutet also Schonung eines entzündeten Fingers oder Bettruhe bei grösseren Entzündungen.

Bekämpfung der Ursache

Um der Entzündung bei der Arbeit zu helfen, tut man gut daran, den Verursacher seinerseits zu bekämpfen.

Das kann ein desinfizierendes Bad bei einem entzündeten Finger sein, Entfernung eines physikalischen oder chemischen Reizes (z.B. Splitter entfernen), eine antibakterielle Inhalation bei Nebenhöhlenentzündungen oder bei schweren Allgemeinerkrankungen zur Not auch mal Antibiotika.

Linderung der Entzündung

Wenn man die Ursache der Entzündung erkannt hat und sicher ist, dass sie ausreichend bekämpft wird, dann kann man die unangenehmen Erscheinungen der Entzündung auch lindern.

Oder wenn der Körper stärker entzündet als nötig ist, was beispielsweise bei Rheumatismus oder Allergien der Fall ist.

Schulmedizinisch

Die einfachste und bekannteste schulmedizinische Möglichkeit, Entzündungen zu lindern sind Präparate, die Acetylsalizylsäure (z.B. Aspirin) enthalten.

Dieser Stoff wirkt nicht nur schmerzlindernd und fiebersenkend, sondern er bremst auch Entzündungsprozesse.

Bei regelmässiger Einnahme kann er jedoch die Magenschleimhaut schädigen, sodass es zu Magengeschwürden kommen kann.

Ein anderer Stoff, der ähnlich aber stärker wirkt, ist Ibuprofen. Auch er wirkt gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen.

In besonders schlimmen Fällen werden auch häufig Kortisonartige Substanzen verordnet. Diese haben jedoch bei Langzeiteinnahme schwere Nebenwirkungen und sollten daher nur kurzfristig genommen werden.

Kräuter

Es gibt sehr viele Kräuter, die Entzündungen hemmen. Hier nur einige der wichtigsten: Die Kräuter kann man als Tee trinken oder bei oberflächlichen Entzündungen auch als Waschung oder Umschlag äusserlich verwenden.

Ätherische Öle

Hier einige der zahlreichen ätherischen Öle, die entzündungshemmend wirken: Die ätherischen Öle kann man verdünnt auf betroffene Körperpartien auftragen.

Bei Entzündungen der Atmungsorgane kann man einige Tropfen ätherischer Öle zu einem Dampfbad hinzufügen.

Ayurveda

  • Schafgarbe - Aufguss, Pulver oder Paste
  • Aloe vera - frisches Gel
  • Beinwell - Abkochung, Abkochung in Milch, Pulver
  • Bala - Abkochung in Milch, Pulver, Paste, arzneiliches Öl
  • Jasmin - Aufguss, Pulver, Paste, arzneiliches Öl

Homöpathisch

  • Belladonna D6 (4 x täglich)
  • Echinacea D3 (4 x täglich)
  • Apis D6 (4 x täglich)
  • Urtica D6 (4 x täglich)
  • Ferrum phos D6 (4 x täglich)
  • Aconitum D6 (4 x täglich)

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