Schwitzen

Schwitzen ist eine Erkrankung oder eine Reaktion des Stoffwechsels.

Schwitzen ist eine gesunde und wichtige Funktion des Körpers, um an warmen Tagen den Haut zu kühlen. Ausserdem wird die Haut durch den Schweiss mit Feuchtigkeit versorgt und dadurch geschmeidig gehalten.

Übermässiges Schwitzen kann jedoch sehr belastend sein.

Von durchweichten Kleidern bis zum starken Körpergeruch bringt starkes Schwitzen einige unangenehme Aspekte mit, die das Potential haben, die Betroffenen sozial auszugrenzen.

Bei starken Flüssigkeitsverlusten kann übermässiges Schwitzen sogar gefährlich sein.

Ursachen

Wie übermässiges Schwitzen verursacht wird

Starkes und übermässiges Schwitzen kann verschiedene Ursachen haben:

Hormonschwankungen

Vor allem während der Wechseljahre und bei Schilddrüsenüberfunktion kann es zu ausgeprägter Schweissbildung kommen.

In den Wechseljahren sind die Hitzewallungen legendär, oft mit starkem Schweissfluss. Nachts kommt es in dieser Lebensphase häufig zu so starkem Nachtschweiss, dass die Bettwäsche gewechselt werden muss.

Stress

Seelische Anspannung und Stress können Schweissausbrüche auslösen.

Oft sind solche Schweissausbrüche auch mit starkem Geruch verbunden.

Das kann zu starken Problemen führen, beispielsweise wenn man vor oder bei einem Gespräch mit einem Vorgesetzten plötzlich seine Kleidung durchweicht und anfängt stark zu riechen, als hätte man sich wochenlang nicht gewaschen.

Übergewicht

Bei hohem Körpergewicht neigt man eher zu starker Schweissbildung als mit Normalgewicht.

Die starke Schwitzneigung erschwert die meist ohnehin schon schwierige soziale Situation von stark übergewichtigen Menschen.

Ohne erkennbare Ursache

Manche Menschen erkanken ohne erkennbare Ursache an übermässiger Schweissbildung.

Das sind auch oft die besonders ausgeprägten Fällen.

Von einer Hyperhidrosis ohne andere Ursache, also von primären Hyperhidrosis kann man aber erst sprechen, wenn man innere Krankheiten als Ursache ausgeschlossen hat.

Krankheiten

Zahlreiche Krankheiten können zu vermehrter Schweissbildung führen.

Daher ist es wichtig, dass man ungeklärte starke Schwitzneigung von einem Arzt abklären lässt.

Folgende Krankheiten sind typische Beispiele mit Hyperhidrosis als Symptom:

  • labiler Kreislauf
  • Hypoglykämie (Diabetes)
  • Schädigung des Sympathikus (Nervensystem)
  • Lymphom
  • Tuberkulose

Beschwerden

Welche Beschwerden und Symptome bei übermässigem Schwitzen auftreten


Übermässiges Schwitzen kann unterschiedlich ausgeprägt sein.

Lokale Hyperhidrosis

Bei der lokalen Hyperhidrosis schwitzt man nur an bestimmten Stellen des Körpers besonders stark.

Besonders häufig sind davon folgende Bereiche betroffen:

  • Füsse
  • Hände
  • Achselhöhlen
  • Kopf

Allgemeine Hyperhidrosis

Bei generalisierter Hyperhidrosis kommt es am ganzen Körper zu übermässigen Schwitzen.

Dabei kann die vermehrte Schweissbildung entweder abhängig von Wärme und körperlicher Tätigkeit auftreten oder sie tritt auch gänzlich ohne Auslöser auf.

Nachtschweiss

Nachtschweiss wird es genannt, wenn die Schitzattacken nachts im Schlaf auftreten.

In ausgeprägten Fällen kann die Schweissbildung so intensiv sein, dass man den Schlafanzug oder gar die Bettwäsche wechseln muss.

Bromhidrose

Bei der Bromhidrose hat der Schweiss einen starken Geruch, sodass es meistens zu Problemen mit dem sozialen Umfeld kommt.

Vorbeugen

Wie man gegen übermässiges Schwitzen vorbeugen kann

Die Vorbeugung von starkem Schwitzen entspricht grossteils der Behandlung, vor allem im Bereich der Lebensweise.

Kleidung:

  • Es sollte Kleidung getragen werden, die die Hautatmung unterstützt
  • Keine synthische Fasern.

Stressabbau:

  • Entspannungsübungen, z.B. Autogenes Training, Yoga oder Tai Chi
  • regelmässiger leichter Sport an frischer Luft, z.B. 2x die Woche für 30 Minuten schnell spazieren gehen (Walking)

Kneipp:

  • Wassertreten (Fußschweiß)
  • Schneegehen (Fußschweiß)
  • Wickel (Hand- und Fußschweiß)

Heilen - Behandlung

Wie man übermässiges Schwitzen behandeln und heilen kann

Schulmedizin

Die Medizin kennt einige Verfahren zur Behandlung von Hyperhidrosis.

Sympathikus-Operation

Bei einer endoskopischen transthorakalen Sympathektomie wird ein Teil des Sympathikus-Nervs zerstört.

Das wirkt zwar in vielen Fällen recht gut, hat aber oft erhebliche Nebenwirkungen und Folgen, sodass diese Operation nur in besonders schweren Fällen durchgeführt wird.

Operationen an den Schweissdrüsen

Es gibt verschiedene Verfahren bei denen die betroffenen Schweissdrüsen operativ behandelt werden.
  • Absaugen der Schweissdrüsen
  • Ausschneiden der Schweissdrüsen (veraltet)
  • Botulinum-Spritzen

Medikamente für die äusserliche Anwendung

Einige chemische Substanzen können die Schweissbildung unterdrücken. Teilweise sind solche Substanzen auch in normalen Deos im Einsatz (z.B. Aluminiumsalze).

Bei Hyperhidrosis werden diese Mittel in wesentlich höherer Dosierung eingesetzt als beim Gesunden.

Folgende Substanzen werden besonders häufig verwendet:

  • Aluminiumchlorid
  • Glycopyrroniumbromid
  • Hexamethylentetramin

Iontophorese

Durch ein Wasserbad wird ein leichter Strom geleitet.

Dadurch wird übermässige Schweissbildung häufig verringert.

Siehe auch:

Lebensweise

Durch die Lebensweise kann man die starke Schwitzneigung manchmal etwas verringern.

Kleidung:

  • Es sollte Kleidung getragen werden, die die Hautatmung unterstützt
  • Keine synthische Fasern.

Stressabbau:

  • Entspannungsübungen, z.B. Autogenes Training, Yoga oder Tai Chi
  • regelmässiger leichter Sport an frischer Luft, z.B. 2x die Woche für 30 Minuten schnell spazieren gehen (Walking)

Kneipp:

  • Wassertreten (Fußschweiß)
  • Schneegehen (Fußschweiß)
  • Wickel (Hand- und Fußschweiß)

Heilkräuter

Folgende Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Schwitzen verwenden:

Anwendungs-Tipps

  • Salbei-Tee: Etwa 2 Stunden vor dem Schlafengehen eine Tasse.
  • Salbei-Öl: 1 Tropfen Salbei-Öl in ein Glass mit 250 ml warmes Wasser geben und 3x täglich trinken.
  • Salbei-Bad: Als Flüssigextrakt oder Öl. Wichtig: Salbei-Tee/-Öl darf nicht über einen längeren Zeitraum getrunken werden, da der Salbei-Wirkstoff Thujon dann giftig wirkt.
  • Eichenrinde: 4 TL Eichenrinde mit 500 ml heißem Wasser übergiesen und 10 Minuten aufkochen und abseihen. Den Sud gibt man dem Badewasser oder Fußbad zu.

Generelle Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Äusserlich kann man Heilpflanzen folgendermassen anwenden:

Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiss auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.

Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.

Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.

Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.

Aromatherapie - ätherische Öle

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Schwitzen verwenden:

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Qualitativ sehr gute ätherische Öle kann man auch einnehmen, aber nur in kleinsten Mengen, weil ätherische Öle sehr intensiv sind.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Wasser-Anwendungen:

Wasser ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern. Man kann Wasser sowohl trinken als auch äusserlich in Form von Bädern, Güssen, Wickeln und Waschungen anwenden.

Alternativmedizinische Methoden

Hinweis: Die Wirksamkeit folgender Behandlungs- und Heilmethoden kann mit dem aktuellen Wissensstand der Naturwissenschaften nicht nachgewiesen oder erklärt werden.

Schüssler-Salze

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Schwitzen:

Anwendung

Die übliche Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.

Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei Einnahme in Hochdosierung kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Homöopathie

Für die Behandlung von Schwitzen kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

  • Acidum sulfuricum D6 bis D12
  • China D6 bis D12
  • Sepia D6 bis D12
  • Pulsatilla D6 bis D12
  • Mercurius solubilis D6 bis D12
  • Sambucus D6 bis D12
  • Silicea D6 bis D12
  • Calcium carbonicum D6 bis D12
  • Sulfur D6 bis D12

Anwendung

Für homöopathische Mittel in der Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

  

Disclaimer: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
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