Parkinson

Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems.

Parkinson ist eine chronische Erkrankung, die auch als Schüttellähmung bekannt ist.

Meistens tritt die Parkinson-Krankheit erst im Alter auf, in seltenen Fällen trifft sie aber auch jüngere Menschen.

Bei Parkinson kommt es zu Bewegungseinschränkungen, die die Betroffenen immer steifer werden lassen. Meistens kommt auch noch ein charakteristisches Zittern hinzu. Ausserdem kann kann es im Verlauf der Erkrankung zu zahlreichen anderen Beschwerden kommen. Das Krankheitsbild ist sehr komplex.

Obwohl Parkinson bislang nicht heilbar ist, kann man die Beschwerden mit gut eingestellten Medikamenten relativ gut in den Griff bekommen.

Es lohnt sich also, wenn man sich als Betroffener gut über die Krankheit informiert, damit man möglichst lange ein weitgehend normales Leben trotz Parkinson führen kann.

Hinweis:

Parkinson sollte ärztlich behandelt werden.

Überblick

Kurze Zusammenfassung über die Parkinson-Krankheit


Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Nervensystems.

Sie ist die häufigste chronische neurologische Krankheit und betrifft etwa ein Prozent der Bevölkerung.

Meistens bricht die Parkinson-Erkrankung zwischen dem 50. und dem 75. Lebensjahr aus.

Manche erkranken jedoch auch deutlich früher an Parkinson. Bei einem Ausbruch der Erkrankung vor dem 40. Lebensjahr spricht man von "Early Onset Parkinson Disease" (= EOPD).

Männer und Frauen sind von Parkinson etwa gleich häufig betroffen.

Anzeichen für Parkinson

Bei einer Parkinson-Erkrankung kommt es zu mehreren Hauptkennzeichen, die sich durch verschiedene Untersymptome äussern. Ausserdem kann es zu zahlreichen Begleitsymptomen kommen.

Die Hauptsymptome sind:

  • Bewegungsmangel (= Akinese)
  • Muskelverspannungen (= Rigor)
  • Zittern (= Tremor)
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Symptomen finden Sie auf folgenden Seiten:

Ursachen

In den meisten Fällen ist die Ursache für Parkinson unbekannt.

Bei manchen Parkinson-Erkrankungen sind chemische Gifte, Gehirnentzündungen oder häufige Schädeltraumen (z.B. durch Boxen) die Ursache.

In allen Fällen kommt es zu einem Mangel des Botenstoffes Dopamin im Gehirn.

Dadurch wird die Beweglichkeit der Muskeln gestört.

Diagnose

Die Diagnose Parkinson kann nicht direkt erstellt werden, weil man die Veränderungen im Gehirn nicht direkt am lebenden Menschen feststellen kann.

Daher wird die Diagnose indirekt erstellt.

Die Symptome werden beobachtet und genau untersucht.

Ein Test mit dem Mittel L-Dopa gibt dann den entscheidenden Aufschluss über die Erkrankung.

Behandlung

Parkinson ist bislang nicht ursächlich heilbar.

Die Symptome können jedoch mithilfe von Medikamenten erheblich gelindert werden.

Hinzu kommen Behandlungen wie Krankengymnastik und Sprachtherapie, um die Beschwerden möglichst gering zu halten.

Naturheilkundliche Massnahmen können bei Parkinson nur eine unterstützende Rolle spielen, um das Wohlbefinden zu verbessern und einige der zahlreichen Symptome zu lindern.

Namen

Die Parkinson-Erkrankung hat zahlreiche verschiedene Namen.

Einige der Namen lauten:

  • Schüttellähmung
  • Morbus Parkinson
  • Parkinson Krankheit
  • Parkinson-Erkrankung
  • Parkinsonsche Krankheit
  • Parkinsonismus
  • Idiopathisches Parkinson-Syndrom
  • Primäres Parkinson-Syndrom
  • Sekundärer Parkinsonismus
  • Symptomatisches Parkinson Syndrom
  • Paralysis agitans
  • Shaking Palsy
  • Parkinson Disease (PD)
  • Early Onset Parkinson Disease (= EOPD)
  • Late Onset Parkinson Disease (= LOPD)

Geschichte

Wie lange die Parkinson-Erkrankung schon als eigenständige Erkrankung bekannt ist, ist unbekannt.

Schon im Altertum wurden Krankheiten beschrieben, die der Parkinson-Erkrankung ähneln.

Das offizielle Krankheitsbild wurde jedoch erstmals 1817 vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben.

Daher hat die Krankheit auch ihren Namen erhalten.

James Parkinson beobachtete die beiden Kardinalsymptome Akinese (Bewegungsmangel) und Tremor (Zittern) und führte sie auf eine gemeinsame Ursache im Gehirn zurück. Parkinson nannte die von ihm beobachtete Krankheit "Shaking Palsy", was in etwa dem deutschen Namen "Schüttellähmung" entspricht.

Ursachen

Wie Parkinson verursacht wird

Die Parkinson-Erkrankung wird durch einen Mangel an Dopamin hervorgerufen.

Dopamin ist ein Botenstoff, der im Gehirn produziert wird. Er ist notwendig für die Steuerung der Bewegung und andere Vorgänge im Körper.

Bei der Parkinon-Erkrankung ist die Gehirnregion zurückgebildet, in der das Dopamin hergestellt wird (= Substantia nigra).

Bei den meisten Parkinson-Patienten ist die Ursache ihrer Erkrankung unbekannt. Man weiss nicht, warum es zur Zurückbildung der Substantia nigra und zum Dopamin-Mangel kommt.

Nur in seltenen Fällen weiss man, was die Ursache für die Erkrankung ist.

Primäre Parkinson Krankheit - Idiopathische Genese

Die häufigste Art der Parkinson-Erkrankung ist die Variante mit ungeklärter Ursache. Sie betrifft etwa 75% aller Parkinson-Erkrankten.

Diese Art der Erkrankung wird auch "idiopathisches Parkinson-Syndrom" genannt, wobei idiopathisch soviel wie ungeklärte Ursache bedeutet.

Man vermutet, dass die Veranlagung zu Parkinson angeboren ist.

Aber wenn man die Veranlagung zu Parkinson hat, heisst das noch lange nicht, dass die Krankheit auch ausbricht.

Damit die Krankheit ausbricht, müssen andere Faktoren hinzukommen. Als auslösende Faktoren werden chemische Gifte vermutet.

Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch vermuten, dass es eine Kombination mehrerer genetischer Veranlagungen sein könnte, die für den Ausbruch der Erkrankung sorgt. Das bedeutet, dass ein ein einzelner ererbter Faktor noch keine Parkinson-Erkrankung bewirken würde, aber wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen, dann würde es zur Erkrankung kommen.

Diese Theorie zur Entstehung von Parkinson käme ohne Gifte oder ähnliche Auslöser aus.

Auch wenn die Veranlagung zu Parkinson vererbt wird, so tritt die Erkrankung doch kaum familiär gehäuft auf. Nur selten kann man eine familiäre Häufung beobachten.

Das ist anders als bei vielen anderen chronsichen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder Gicht, bei denen eine deutliche familiäre Häufung besteht.

Wer einen Verwandten mit Parkinson-Erkrankung hat, braucht also im Normalfall nicht zu befürchten, auch daran zu erkranken.

Sekundäre Parkinson Krankheit - Symptomatisches Parkinson-Syndrom

In einigen Fällen kann die Parkinson-Erkrankung durch bekannte Auslöser verursacht werden.

Folgende Auslöser können Parkinson verursachen:

  • Schädel-Hirn-Trauma, z.B. durch Boxen
  • Mangan-Vergiftung
  • Kohlenmonoxid-Vergiftung
  • MPTP-Vergiftung
  • Vergiftung mit manchen Pestiziden
  • Einige Medikamente, z.B. Neuroleptika
  • Manche seltene Gehirnentzündungen, z.B. HIV-Enzephalopathie
Manchmal ist das Parkinson-Krankheitbild auch eine Folge anderer Erkrankungen.

Die Parkinson-Symptome treten dann zusammen mit anderen Krankheits-Symptomen auf.

Folgende Krankheiten können Parkinson-Beschwerden verursachen:

  • Morbus Wilson
  • Morbus Binswanger
  • Multisystematrophie
  • Progressive supranukleäre Blickparese
  • Kortikobasele Degeneration
  • Lewy-Körperchen-Demenz

Beschwerden - Symptome

Welche Beschwerden und Symptome bei Parkinson auftreten

Die Parkinson-Krankheit ist durch eine Vielzahl von möglichen Beschwerden gekennzeichnet.

Besonders typisch ist bei Parkinson, dass die Krankheit bei jedem Betroffenen unterschiedlich verläuft.

Einige Hauptsymptome kommen jedoch bei fast jedem Parkinson-Patienten vor:

Bewegungsstarre (Akinese), Zittern (Tremor) und Muskelverkrampfungen (Rigor) sind die Hauptsymptome. Mindestens zwei dieser Symptome liegen bei jedem Parkinson-Patienten vor.

Parkinson: Anfangssymptome

Die Anfangssymptome bei der Parkinson-Krankheit unterscheiden sich teilweise vom Krankheitsbild der voll ausgeprägten Ernkrankung.

Zum Teil sind die Symptome aber auch schon zu Beginn ganz typisch für Parkinson.

Da Parkinson von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich verläuft, kann auch die Anfangsphase sehr verschieden aussehen.

Im höheren Alter lassen sich Parkinson-Symptome oft nur schwer von normalen Alterserscheinungen unterscheiden.

Bei manchen Betroffenen kommt es schon Jahre vor der diagnostizierbaren Parkinson-Erkrankung zu einigen typischen Parkinson-Symptomen, die erst im Nachhinein als solche erkannt werden. Solche Symptome treten manchmal zunächst in Stressphasen auf, um später wieder zu verschwinden.

Typische Anfangssymptome

Hier eine Reihe von Symptomen, die besonders typisch für Parkinson sind:
  • Zittern einer Hand in Ruhehaltung
  • Kleine Schritte beim Gehen
  • Vornübergebeugter Gang
  • Fehlende Mitbewegung eines Armes beim Gehen (meist angewinkelt)
  • Starrer Gesichtsausdruck (wie Maske)
  • Leiser oder monotoner werdende Sprache
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Kleiner werdende Schrift

Unspezifische Anfangssymptome

Hier eine Reihe von Symptomen, die zu Beginn und im Verlauf der Parkinson-Erkrankung auftreten können. Diese Symptome können aber auch ganz andere Ursachen haben.
  • Schlurfen
  • Bein nachziehen beim Gehen
  • Neigung zu Stürzen oder Stolpern
  • Nacken-Schulter-Verspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Neigung zu Krämpfen
  • Muskelschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Häufiger nächtlicher Harndrang
  • Tagesschläfrigkeit
  • Depressionen
  • Geringe Vitalität
  • Antriebsschwäche
  • Zurückziehen
  • Magenschmerzen
  • Völlegefühl
  • Schwindende Geruchswahrnehmung
  • Heiserkeit
  • Tränende oder trockene Augen
Mit Fortschreiten der Erkrankung gibt es noch zahlreiche andere mögliche Symptome und Beschwerden.

Verwechslungsgefahr in der Anfangsphase

Die Erkennung der Krankheit Parkinson wird dadurch erschwert, dass viele der Symptome gewöhnlichen Alterserscheinungen ähneln.

Man wundert sich vielleicht, warum das Altern plötzlich so schnell voranschreitet, denkt aber möglicherweise nicht an Parkinson.

Bei jüngeren Betroffenen wird häufig eher an psychische Probleme, Trägheit oder Alkoholmisbrauch gedacht, bevor der Verdacht auf Parkinson fällt.

Die Erkennung der Parkinson-Krankheit wird auch durch die vielen Allgemeinsymptome wie Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsschwäche oder Depressionen erschwert.

Parkinson: Kardinalsymptome

Drei Symptome gelten als Kardinalsymptome der Parkinson-Erkrankung.

Das bedeutet, dass diese Symptome besonders typisch für Parkinson sind.

Mindestens zwei von ihnen treten bei nahezu jedem Parkinson-Kranken auf. Daran wird Parkinson auch erkannt und diagnostiziert.

Diese drei Kardinalsymptome sind:

  • Akinese (Bewegungsarmut, Bewegungslosigkeit - auch Bradykinese = Bewegungsverminderung)
  • Rigor (Muskelverspannungen)
  • Tremor (Zittern)
Im weiteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung kommt es meistens auch noch zu einer Haltungsinstabilität (Posturale Instabilität). Die Betroffenen haben dann Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten. Die posturale Instabilität wird häufig als viertes Kardinalsymptom betrachtet.

Bei den meisten Parkinson-Patienten ist eines oder zwei der Kardinalsymptome vorherrschend. So kann es zu recht verschiedenen Krankheitsbildern bei den unterschiedlichen Betroffenen kommen.

Akinese - Bewegungsarmut

Bei der Akinese handelt es sich um Bewegungsarmut. Sie ist häufig das beherrschende Problem bei der Parkinson-Erkrankung.

Nahezu jede Bewegung ist durch die Akinese erschwert. Daher erfolgt die Bewegung langsamer und oft nur unter grossen Mühen.

Besonders schwierig ist der Beginn und das Ende von gezielten Bewegungen.

Die Betroffenen haben beispielsweise Probleme los zu laufen, und wenn sie endlich einmal in Gang gekommen sind, fällt es schwer, wieder zu stoppen. Besonders schlimm ist es häufig vor Engstellen, z.B. Türen. Da kann die Bewegung völlig ins Stocken geraten.

Das eigentliche Gehen findet in kleinen, schlurfenden Schritten statt.

Aufstehen und etwa Heben fallen auch sehr schwer. Man kommt oft kaum aus dem Sessel wieder hoch und auch das Schleppen von Getränkekisten wird zur kaum lösbaren Aufgabe.

Die Akinese äussert sich im Alltag auf mannigfaltige Art und Weise. Sowohl die Grobmotorik als auch die Feinmotorik sind davon betroffen.

Arm schwingt nicht mit

Ein frühes Zeichen für eine Parkinson-Erkrankung ist oft das fehlende Mitschwingen eines Armes beim Gehen.

Einer der Arme bewegt sich beim Gehen nicht mehr mit, sondern wird stattdessen meistens angewinkelt.

Dieses Symptom tritt manchmal schon auf, wenn die Bewegung ansonsten noch nicht erkennbar eingeschränkt ist.

Daher kann man es als Frühsymptom zur zeitigen Erkennung der Erkrankung betrachten.

Häufige Stürze

Durch die Bewegungseinschränkungen ist es schwieriger das Gleichgewicht zu halten.

Daher kann es vermehrt zu Stürzen kommen.

Häufige Stürze treten meistens erst im fortgeschrittenen Parkinson-Stadium auf.

Aber auch am Anfang kann es schon zu unerwarteten Stürzen kommen.

Manchmal markiert ein Sturz und seine Folgen auch den Anfang der erkannten Parkinson-Erkrankung.

Durch den Sturz kommt es zu Stress und infolgedessen zu vermehrten Parkinson-Symptomen.

Bei manchen Betroffenen wird dadurch erstmals das Augenmerk auf Parkinson gelenkt.

Dadurch lässt sich auch erklären, dass manche Betroffenen glauben, ihre Krankheit sei durch einen Sturz ausgelöst worden.

In den meisten Fällen ist dies jedoch nicht der Fall, sondern der Sturz ist nur ein Auslöser dafür, dass man die Erkrankung feststellt.

Umdrehen im Bett

Die erschwerte Beweglichkeit behindert sogar das nächtliche Umdrehen im Bett.

Gesunde Menschen drehen sich jede Nacht viele Male im Schlaf von einer Seite auf die andere ohne dabei aufzuwachen und das Umdrehen zu merken.

Parkinson-Patienten drehen sich nicht mehr so leicht im Bett um.

Häufig wachen sie dabei auf und müssen sich anstrengen, um das Umdrehen von einer auf die andere Seite zu bewerkstelligen. Die Bewegungen zum Umbetten der Gliedmassen müssen mühsam einzeln durchgeführt werden.

In den frühen Phasen der Erkrankung wachen die Betroffenen meistens nur kurz auf, in späteren Phasen unterbleibt das Umdrehen häufig oder wird immer seltener.

Manchmal kommt es auch zu Schlafstörungen, wenn man durch das Umdrehbedürfnis zu sehr aufwacht.

Feinmotorik

Nicht nur die grobmotorische Bewegung ist durch Parkinson eingeschränkt, sondern auch die Feinmotorik.

Die Störungen der Feinmotorik betreffen zahlreiche Tätigkeiten des Alltags.

Daher wirken sich Einschränkungen der Feinmotorik besonders lästig aus. Sie können das Gefühl von einem selbstbestimmten Leben erheblich beeinträchtigen.

Störungen der Feinmotorik wirken sich beispielsweise aus auf die Fähigkeit zum

  • Knöpfe öffnen und schliessen
  • Anziehen
  • Schuhe binden
  • Fleisch schneiden
  • Brot schmieren
  • Flaschen und Schraubgläser öffnen
  • Rasieren
  • Bastelarbeiten ausführen
  • Musikinstrumente spielen
  • Schreiben
  • Tür aufschliessen
  • und vieles mehr...

Schriftveränderungen

Besonders typische feinmotorische Probleme betreffen Änderungen beim Schreiben.

Die Schrift wird häufig erheblich kleiner.

Häufig fängt man einen Satz auch mit normaler Schriftgrösse an und wird dann nach und nach immer kleiner.

Gesichtsausdruck - Mimik - Hypomimie

Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung wird auch die Mimik immer starrer.

Die Betroffenen blinzeln seltener und der Mund steht manchmal offen. Die gesamte Feinmotorik des Gesichtsausdrucks lässt nach.

Diese Einschränkung der Mimik wird häufig als "Maskengesicht" bezeichnet.

Durch die geringer werdenden Bewegungen des Gesichtes wirken die Betroffenen teilnahmslos und desinteressiert. Dies wird manchmal sogar als Demenz missinterpretiert, hat jedoch mit geistiger Einschränkung oder fehlenden Gefühlen nichts zu tun.

Sprachveränderungen

In vielen Fällen verändert sich bei Parkinson-Patienten die Sprache.

Die Sprache wird monotoner, häufig auch heiser.

Die Sprachmelodie wirkt weniger moduliert und klangvoll.

Nach und nach wird auch die Artikulation undeutlicher, sodass man die Betroffenen schlechter versteht.

Wegen der Sprachstörungen ist es in vielen Fällen sinvoll, einen Logopäden aufzusuchen und Sprachtraining durchzuführen.

Speichelfluss - Hypersalivation

Bei vielen Parkinson-Kranken scheint der Speichelfluss verstärkt zu sein.

Das sieht jedoch nur so aus, denn in Wirklichkeit ist die Menge des Speichels normal.

Das Schlucken ist erschwert und findet daher seltener statt.

Dadurch bleibt mehr Speichel im Mund, manchmal soviel, dass er hinausfliesst.

Zusammen mit einem starren Gesichtsausdruck und den Sprachstörungen wirkt der Speichelfluss für Aussenstehende häufig wie ein Zeichen von Dememz, dabei ist es nur eine Störung der Schluckbewegung.

Einfrieren - Freezing

Ein häufiges Problem bei Parkinson ist das Einfrieren der Bewegung, manchmal auch "Freezing" genannt. Dieses Freezing tritt meist erst im späteren Stadium von Parkinson auf und auch dann nicht bei allen Betroffenen.

Beim Einfrieren ist es dem Betroffenen vorübergehend unmöglich, sich in Bewegung zu setzen.

Zum Einfrieren kommt es besonders häufig vor Engstellen oder an Ampeln, also gerade dann, wenn man es überhaupt nicht gebrauchen kann.

Die Ampel wird grün, und es gelingt einfach nicht los zu laufen. Wenn man sich dann endlich in Bewegung gesetzt hat, wird es wieder rot und man schafft es nicht rechtzeitig auf die andere Strassenseite.

Auch vor Engstellen, wie Türen oder anderen Arten von Durchgängen, ist das Einfrieren sehr lästig, denn so kann es schnell zu Staus kommen. Der psychische Druck, der dadurch auf dem Betroffenen lastet, erschwert die Situation zusätzlich.

Häufig kommt es auch im Menschengedränge zum Einfrieren. Das entmutigt viele der Betroffenen, sich in die Gesellschaft zahlreicher Menschen zu begeben.

Zum Einfrieren kann es aber auch ohne Engstellen oder Ampeln kommen. Auf freier Strecke ist es unvermittelt nicht möglich, in die gewünschte Richtung zu gehen oder eine andere gewünschte Bewegung auszuführen.

Ein häufiger Auslöser für das Einfrieren kann Stress sein. Bei psychischer Belastung kommt es häufiger zum Einfrieren als in entspannten Situationen.

Meistens löst sich das Einfrieren nach wenigen Sekunden wieder und die gewünschte Bewegung kann durchgeführt werden, oft überhastet und unkontrollierbar schnell.

Akinetische Krise

In seltenen Fällen kommt es bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung auch zu einem länger andauernden Einfrieren.

Dies nennt man "akinetische Krise". Sie kann Stunden bis hin zu Tagen andauern. Bei einer akinetischen Krise kann sich der Betroffene nicht mehr bewegen. Sogar die Atmung ist eingeschränkt und es kommt schnell zu Flüssigkeitsmangel.

Eine akinetische Krise kann mitunter zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden kann oder in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung geschieht.

Ein Parkinson-Kranker mit akinetischer Krise muss sofort in ein Krankenhaus gebracht werden.

Der Auslöser für eine akinetische Krise kann eine Infektionskrankheit, eine Operation oder eine Unterbrechung in der Medikamentenversorgung sein.

Rigor - erhöhte Muskelspannung

Mit "Rigor" wird die erhöhte Muskelspannung bezeichnet, die bei den meisten Parkinson-Patienten vorliegt.

Der Muskeltonus ist ständig erhöht, es kommt zu Verspannungen und Krämpfen.

Durch die erhöhte Muskelspannung kommt es zu Fehlhaltungen des Körpers.

Diese Fehlhaltungen ergeben ein typisches Bild, an dem man die Parkinson-Erkrankung manchmal schon von weitem sehen kann.

Folgende Haltungsstörungen sind besonders häufig:

  • Schultern nach vorne gezogen
  • Rumpf nach vorne gebeugt
  • Kopf nach vorne gebeugt
  • Ellenbogen leicht gebeugt
  • Fingergrundgelenke gebeugt
  • Knie leicht gebeugt
Die gesamte Haltung ist also etwas gebeugt.

Rückenschmerzen

Die Muskelverkrampfungen und die gekrümmte Haltung führen häufig zu Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen können daher auch ein frühes Parkinson-Symptom sein.

Sie sind jedoch zur Erkennung der Krankheit ungeeignet, weil es zahlreiche andere Ursachen für Rückenschmerzen gibt.

Erst im Nachhinein kann man feststellen, dass jahrelange Rückenschmerzen möglicherweise mit einer später festgestellten Parkinson-Erkrankung zusammenhängen könnten.

Auch bei parkinson-bedingten Rückenschmerzen ist es sinnvoll, wenn man die Rücken-Muskeln stärkt und ein rückenfreundliches Leben führt, mit viel Bewegung aber ohne Überforderung des Rückens.

Nacken-Schulterschmerzen

Durch die Muskelverkrampfungen und Fehlhaltungen des Schultergürtels kommt es bei Parkinson häufig zu Nackenschmerzen und Schulterschmerzen.

Da diese Beschwerden auch viele andere Ursachen haben können, kann man von ihnen nicht auf Parkinson als Ursache schliessen, wenn keine anderen parkinson-typischen Beschwerden vorliegen.

Zur Linderung der Nacken- und Schulterschmerzen eignen sich muskelstärkende Gymnastik, Massagen und Wärmebehandlungen.

Bleirohr-Rigidität

Die erhöhte Muskelspannung bei Parkinson kann man auch durch passive bewegung feststellen, beispielsweise indem man eine Hand oder einen Fuss anfasst und den Arm beziehungsweise das Bein bewegt.

Bei einigen Parkinson-Patienten besteht gegen die gesamte Bewegung ein realtiv starker Widerstand. Es fällt schwer, das Körperteil zu bewegen, obwohl der Patient keinen aktiven Widerstand leistet.

Wenn der Bewegungs-Widerstand stark ausgeprägt ist, spricht man auch von der Bleirohr-Rigidität, weil es sich anfühlt, als würde man ein Bleirohr verbiegen.

Manchmal wird auch von ein einem wächsernden Widerstand gesprochen.

Zahnrad-Phänomen

Der Widerstand bei der passiven Bewegung ist bei einigen Betroffenen nicht gleichmässig sondern ruckartig.

Die passiven Bewegungen erfolgen dann in kleinen Stufen.

Durch die Art der Bewegung wird diese Art der passiven Bewegung auch Zahnrad-Phänomen genannt.

Tremor - Zittern

Das Zittern (=Tremor) ist das bekannteste Symptom der Parkinson-Erkrankung.

Die meisten Menschen bringen mit Parkinson nur das Zittern in Verbindung.

Das liegt wohl daran, dass die Zitterbewegung vor allem der Hände so auffällig ist.

Dabei leiden gar nicht alle Parkinson-Kranken unter dem Zittern; bei zehn Prozent der Betroffenen tritt es kaum oder gar nicht auf. Bei vielen beginnt das Zittern auch erst im späteren Verlauf der Erkrankung und ist am Anfang nicht feststellbar.

Das Zittern bei Parkinson hat meistens eine Frequenz von 5 bis 7 Hertz, das sind 5 bis 7 Zitterbewegungen pro Sekunde.

Anfänglich ist meistens nur eine Seite vom Tremor betroffen, später kann die zweite Seite hinzu kommen.

Ruhetremor

Bei den meisten Betroffenen besteht ein sogenannter Ruhetremor.

Die Zitterbewegungen finden nur in Ruhe statt.

Sobald man mit der Hand etwas tut, hört der Tremor auf.

Dadurch sind die Aktivtäten der betroffenen Hand nicht eingeschränkt, man kann noch alles tun was man will.

Dennoch ist der Ruhetremor sehr störend, weil er so auffällig ist.

Haltetremor

Bei einigen Betroffenen tritt der Tremor nicht nur in Ruhe auf, sondern auch wenn man etwas festhält.

Solch ein Haltetremor ist im Alltag sehr störend, weil man beispielsweise keine Tasse mehr ruhig halten kann.

Das Ergebnis ist, unter anderem, dass man häufig etwas verschüttet.

Aktionstremor

Bei einigem Aktionstremor tritt das Zittern auch dann auf, wenn man mit der betroffenen Hand aktiv etwas tut.

Dadurch sind alle Aktionen mit der Hand deutlich eingeschränkt.

Nur einige Parkinson-Patienten sind von einem Aktionstremor betroffen.

Meistens besteht ein Aktionstremor zusätzlich zum Ruhetremor und Haltetremor. Die Betroffenen sind daher stark durch das Zittern eingeschränkt.

Stress als Verstärker

Stress wirkt sich als Verstärker des Tremors aus.

Das gilt sowohl für unerfreulichen Stress (=Distress) als auch für erfreulichen Stress (=Eustress).

In stressigen Situation zittern die Betroffenen meistens erheblich stärker als wenn sie entspannt sind.

Solch ein Stress tritt häufig schon dadurch auf, dass sich der Betroffene in der Öffentlichkeit aufhält. Daher meiden viele Parkinson-Kranke zwischenmenschliche Kontakte und den Gang in die Öffentlichkeit.

Um unnötigen Stress zu vermeiden, ist es wichtig, Parkinson-Patienten ein entspanntes Leben zu ermöglichen.

Auf der anderen Seite ist es jedoch auch wichtig, dass sich der Betroffene viel bewegt und erfreuliche menschliche Kontakte hat.

Pillendreher-Tremor

Die Handbewegung beim Zittern sieht bei Parkinson-Patienten häufig aus als würden sie Münzen zählen oder Pillen drehen.

Daher wird diese Art des Tremors auch Pillendreher-Tremor genannt.

Bei dieser Art des Tremors werden Zeigefinger und Daumen aneinander gerieben.

Tremor anderer Körperteile

Nicht nur die Hände sind vom parkinsontypischen Tremor betroffen, obwohl sie meistens die ersten zitternden Körperteile sind.

Auch der Mund, die Augenlider und die Füsse können vom Zittern betroffen sein.

Untypisch für Parkinson ist jedoch ein Tremor des ganzen Kopfes, der wie eine Nein-Bewegung aussieht. Bei einem solchen Tremor sollte man an andere Ursachen denken.

Posturale Instabilität = Haltungsinstabilität

Die Haltungsinstabilität als viertes Kardinalsymptom der Parkinson-Erkrankung ist im wesentlichen eine Kombination aus der Akinese und dem Rigor.

Hinzu kommen Probleme mit dem Gleichgewicht.

Das Gleichgewicht kann nicht mehr zuverlässig gehalten werden, weil die vielen Muskelbewegungen, die zum Aufrechterhaltung der Stabilität nötig sind, nicht mehr schnell genug funktionieren.

Als gesunder Mensch ist man sich meistens überhaupt nicht bewusst, wieviele feine und schnelle Muskelbewegungen nötig sind, um aufrecht zu stehen oder auch nur zu sitzen.

Durch die Haltungsinstabilität bei Parkinson wird die Unsicherheit beim Gehen noch verstärkt.

Es kommt häufig zu Stürzen.

Auch wenn ein Parkinson-Patient beispielsweise von seinem Arzt an den Schultern nach hinten gezogen wird, kann er häufig nicht das Gleichgewicht halten und fällt nach hinten um.

Parkinson: Nebensymptome

Bei der Parkinson-Erkrankung kann es ausser zu den bekannten Kardinalsymptomen auch zu zahlreichen Nebensymptomen kommen, die man normalerweise nicht mit Parkinson in Verbindung bringen würde.

Hier finden Sie einige der wichtigsten Nebensymptome von Parkinson.

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein verbreitetes Problem bei Parkinson.

Diese Schlafstörungen kommen einerseits dadurch zustande, dass man beim nächtlichen Umdrehen im Bett aufwacht. Manchmal fällt es anschliessend schwer wieder einzuschlafen.

Auch der REM-Schlaf ist bei Parkinson-Kranken häufig gestört. Sie werden in diesen Schlafphasen besonders unruhig und bewegen sich oft heftig. Dadurch kann die Bettdecke weggestrampelt werden oder der Bettnachbar gestört werden.

Die Depressionen, die häufig mit Parkinson in Verbindung stehen, können auch den Schlaf und die Fähigkeit zum Einschlafen beeinträchtigen.

Durch nächtlichen Harndrang müssen Parkinson-Patienten häufig nachts aufstehen und haben anschliessend oft Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen.

Restless Legs

Manche Parkinson-Patienten sind auch von den sogenannten "Restless Legs" betroffen.

Bei Restless Legs bewegen sich die Füsse und Beine unwillkürlich vor allem, wenn man nachts im Bett liegt.

Die Ursachen und auch die Behandlung für Restless Legs entsprechen denen von Parkinson.

Beim Auftreten von Restless Legs kann der Schlaf zusätzlich beeinträchtigt sein.

Tages-Schläfrigkeit

Durch die nächtlichen Schlafstörungen, die Depressionen und die überforderten Nerven kommt es bei Parkinson häufig zu einer ausgeprägten Tagesschläfrigkeit.

Tagesschläfrigkeit kann auch eine Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung sein.

Magenbeschwerden - Völlegefühl

Viele Parkinson-Patienten leiden erheblich unter Magenbeschwerden.

So wie Beweglichkeit des Bewegungsapparates eingeschränkt ist, kann auch das Verdauungssystem schlechter arbeiten.

Der Magen verdaut nicht mehr so schnell wie vorher.

Daher wird man schneller satt und leidet unter Völlegefühl und Unwohlsein.

Auch Blähungen mit Aufstossen können durch die verlangsamte Magentätigkeit auftreten.

Die Magenbeschwerden gehen oft mit Appetitlosigkeit einher und führen häufig zu einer Gewichtsabnahme.

Verstopfung

Auch die Darmmuskulatur wird durch die Parkinson-Erkrankung verlangsamt.

Dadurch kommt es in vielen Fällen zu Verstopfung.

Die Verstopfung wird von manchen Medikamenten noch verstärkt.

Gegen die Verstopfung kann man ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen. Doch sollte der Vollkornanteil nicht übertrieben hoch sein, um den Magen nicht zu stark zu belasten.

Günstig sind Nahrungsergänzungsmittel, die die Gleitfähigkeit des Nahrungsbreis verbessern wie beispielsweise Leinsamen. Leinsamen nimmt man geschrotet zusammen mit Flüssigkeit, z.B. Jogurt ein.

Wenn man unter Verstopfung leidet, verweilen einige Parkinson-Medikamente, z.B. L-Dopa, länger im Körper. Dadurch kann der Körper mehr Wirkstoffe aufnehmen, die Wirkung wird verstärkt. Ausserdem verändert sich das L-Dopa im Verlauf der Verweildauer im Darm. Entsprechend verändert sich auch die Wirkung des Mittels.

Daher sollte man dem behandelnden Arzt unbedingt mitteilen, wenn man unter Verstopfung leidet, damit die Dosis der Medikamente entsprechend angepasst wird.

Durchfall

Manche Parkinson-Patienten leiden auch unter Durchfall.

Das mag paradox erscheinen, weil Durchfall wie das Gegenteil von Verstopfung scheint. Durchfall ist aber auch eine Fehlfunktion des Darms und hat daher durchaus Gemeinsamkeiten mit Verstopfung.

Auch der Durchfall ist bei Parkinson eine Folge der verschlechterten Beweglichkeit des Darms.

Wenn man unter Durchfall leidet, sollte man unbedingt viel trinken und auch salzhaltige Nahrung zu sich nehmen, um einen Flüssigkeitsmangel zu verhindern.

Flüssigkeitsmangel könnte das gesamte Befinden des Betroffenen zusätzlich zur Erkrankung erheblich einschränken.

Die eingenommenen Medikamente werden bei Durchfall verfrüht ausgeschieden, sodass der Körper nicht die erwünschte Wirkstoff-Menge aufnehmen kann. Die Dosis der Medikamente muss darum an die Durchfall-Situation angepasst werden.

Daher sollte man dem behandelnden Arzt unbedingt mitteilen, wenn man unter Durchfall leidet, damit die Dosis der Medikamente entsprechend angepasst wird.

Schweissausbrüche - Hyperhidrosis

Viele Parkinson-Patienten neigen zu Schweissausbrüchen.

Diese Schweissausbrüche treten oft nachts auf, sodass man völlig durchnässt aufwacht und Schlafanzug und Bettwäsche wechseln muss.

Wenn man häufig unter nächtlichen Schweissattacken leidet, kann es hilfreich sein, eine zweite, schon bezogene, Bettdecke, Bettlaken und einen neuen Schlafanzug bereitzulegen. Dann kann man schneller wieder in einem trockenen Bett liegen und leichter wieder einschlafen.

Fettige Haut - Salbengesicht

Manchmal wird die Haut bei Parkinson-Patienten besonders intensiv durch körpereigenen Talg gefettet.

Die Haut ist dann fettig, wie im Jugendalter. Mann nennt diese verstärkte Hautfettung auch "Seborrhoe".

Das Gesicht sieht dann meistens aus wie frisch eingecremt, weshalb man das Phänomen auch als "Salbengesicht" bezeichnet.

Bei manchen Betroffenen kommt es auch zu einer verstärkten Schuppenbildung.

Blasenschwäche

Häufig kommt es bei Parkinson zu einer Blasenfunktionsschwäche.

Die Blase kann nicht mehr viel Harn fassen, sie zieht sich oft schon bei geringer Füllmenge zusammen. Mit der bewussten Steuerung des Harnlassens gibt es auch Probleme. Der Harndrang ist manchmal nicht mehr beherrschbar.

Daher kommt es zu unterschiedlich stark ausgeprägten Inkontinenz-Problemen.

Nachts kommt es auch zu häufigem Harndrang, sodass man mehrmals in der Nacht aufstehen muss, um zur Toilette zu gehen.

Etwa die Hälfte aller Parkinson-Patienten leidet unter Funktionsstörungen der Harnblase.

Kreislaufschwäche - Schwindel

Bei vielen Parkinson-Patienten wird der Kreislauf nicht mehr richtig reguliert.

Auch dies ist eine Folge der schlechter funktionierenden Muskelbeweglichkeit, denn auch die Arterien haben Muskeln, um das Blut zu transportieren. Ebenso ist das Herz ein Muskel.

Die Kreislaufschwäche bei Parkinson äussert sich oft durch einen Kreislaufabfall im Stehen. Das nennt man "orthostatische Hypotonie".

Durch diesen Blutdruckabfall kann es zu Schwindelanfällen kommen.

Das Parkinson-Medikament L-Dopa hat zudem eine blutdrucksenkende Wirkung, sodass der Blutdruck auch in sitzender oder liegender Haltung abgesenkt wird.

Der niedrige Blutdruck kann eine vorhandene Antriebsschwäche noch verstärken.

Bei Menschen, die schon vor der Parkinson-Erkrankung unter hohem Blutdruck litten, kann die blutdrucksenkende Wirkung von L-Dopa jedoch durchaus willkommen sein.

Libido-Einschränkungen

Die Libido und das Geschlechtsleben ist bei vielen Parkinson-Patienten erheblich eingeschränkt.

Einige der Parkinson-Medikamente (z.B. L-Dopa) haben jedoch eine fördernde Wirkung auf die Libido, sodass sich das Geschlechtsleben bei guter Medikamenten-Therapie durchaus wieder erholen kann.

Pflegebedürftigkeit

In den ersten Jahren nach der Diagnose kann Parkinson meistens so gut behandelt werden, dass man noch ein fast normales Leben führen kann.

Nach sechs Jahren sind viele der Betroffenen noch voll berufstätig. Nach zehn Jahren sind es schon deutlich weniger.

Wenn die Erkrankung jahrzehntelang andauert, wirken die Medikamente immer weniger gut und es kommt zu immer ausgeprägteren Nebenwirkungen, z.B. überschiessende Bewegungen bei L-Dopa.

Ausserdem schreitet die Schwere der Erkrankung allmählich immer weiter fort.

Im Verlauf der Jahrzehnte wird die Parkinson-Erkrankung daher immer schwerwiegender.

Irgendwann werden Parkinson-Patienten zum Pflegefall.

Bei Betroffenen, die erst im hohen Alter an Parkinson erkranken, tritt diese Phase häufig gar nicht mehr ein, weil die Betroffenen schon vorher aufgrund von anderen Erkrankungen sterben.

Menschen, die schon in jüngeren Jahren an Parkinson erkranken, erreichen häufiger die Phase der Pflegebedürftigkeit durch Parkinson.

Durch eine sorgfältige medikamentöse Behandlung, regelmässige Bewegung, Krankengymnastik und Sprachtherapie kann die Pflegebedürftigkeit möglichst lange hinausgeschoben werden.

Todesursachen

Normalerweise ist die Parkinson-Erkrankung nicht tödlich.

Die Betroffenen haben bei guter medikamentöser Behandlung meistens eine nahezu gleich hohe Lebenserwartung wie Menschen, die nicht unter Parkinson leiden.

Viele Parkinson-Patienten sterben jedoch an Krankheiten, die mehr oder weniger direkt mit Parkinson in Verbindung stehen.

Dies kann beispielsweise ein Beinbruch durch einen der häufigen Stürze sein.

Typisch sind auch Lungenentzündungen durch Einatmen von Nahrung oder Speichel (= Aspirationspneumonie). Dies tritt auf, weil das Schlucken durch Parkinson erschwert werden kann.

Durch längere Bettlägerigkeit kann es zum Wundliegen (= Dekubitus) kommen. Ein fortgeschrittener Dekubitus kann über eine Blutvergiftung zum Tode führen.

Eine weitere Folge längerer Bettlägerigkeit können Thrombosen und eine Lungenembolie sein.

In seltenen Fällen kann auch die Parkinson-Erkrankung direkt tödlich wirken. Dies geschieht dann, wenn es zu einer akinetischen Krise kommt, die auch vom Notarzt nicht mehr erfolgreich behandelt werden kann.

Parkinson: Psychische Symptome

Bei der Parkinson-Erkrankung kommt es auch zu einigen psychischen Problemen, die die Gesamtsituation zusätzlich erschweren.

Depressionen

Viele Parkinson-Patienten leiden unter Depressionen.

Dies liegt wohl einerseits am Kummer über die Erkrankung an Parkinson.

Andererseits bewirkt wohl auch der Dopamin-Mangel eine Neigung zur Depression.

Oft geht die Depression den anderen Parkinson-Symptomen um Jahre voraus.

Depressionen erschweren es dem Betroffenen, die Behandlung der Parkinson-Erkrankung zuversichtlich und offensiv in Angriff zu nehmen.

Die Parkinson-Medikamente helfen meistens gut gegen die depressiven Verstimmungen, die durch den Dopaminmangel hervorgerufen werden.

Gegen den Kummer durch die Umstände der Parkinson-Erkrankung helfen Gespräche mit dem Arzt, Angehörigen, Freunden oder in Selbsthilfegruppen. In schweren Fällen kann eine psychologische Behandlung hilfreich sein.

Antriebsschwäche

Sehr häufig ist die Parkinson-Erkrankung mit einer ausgeprägten Antriebsschwäche verbunden.

Diese Antriebsschwäche ist einerseits eine Folge der Depressionen.

Andererseits sind Bewegungen bei Parkinson so erschwert, dass man sich zu jeder Bewegung mühsam aufraffen muss.

Bewegung ist jedoch sehr wichtig, um die Muskulator und Koordination möglichst gut zu erhalten. Daher sollte man die Antriebsschwäche so oft wie möglich überwinden.

Soziale Isolation

Ein Gang in die Öffentlichkeit kann für Parkinson-Patienten schnell zum Spiessrutenlauf werden.

Die gekrümmte Haltung, das Zittern und die Bewegungsstörungen werden oft irrtümlich für einen Rausch oder geistige Verwirrung gehalten. Dies wird durch Sprachstörungen und die eingeschränkte Gesichtsmimik noch verstärkt.

Daher meiden viele der Betroffenen den Kontakt mit Aussenstehenden.

Die Folge ist eine immer weiter zunehmende Isolation.

Wenn es Konflikte innerhalb der Familie gibt, ziehen sich die Betroffenen häufig auch vor den Familienmitgliedern zurück, sodass sie schliesslich völlig vereinsamen.

Gute Kontakte zu Angehörigen und Freunden können jedoch sehr bei der Bewältigung der Parkinson-Problematik helfen.

Daher ist es wichtig, dass das verständliche Zurückziehen nicht zu einer extremen Isolation ausartet.

Beim Kontakt mit Freunden und Bekannten kann es hilfreich sein, wenn man sie frühzeitig über die Parkinson-Erkrankung informiert, damit sie keine falschen Schlüsse aus dem Erscheinungsbild ziehen.

Verlangsamtes Denken - Bradyphrenie

Parkinson-Patienten denken zwar meistens genauso klar wie Gesunde.

Doch die Denkvorgänge sind bei manchen Betroffenen etwas verlangsamt.

Diese Verlangsamung des Denkens wird auch "Bradyphrenie" genannt.

Zusammen mit der eingeschränkten Mimik und eventuellen Sprachstörungen wirkt die Denk-Verlangsamung häufig wie eine geistige Verwirrung. Diese oft falsche Einschätzung erschwert den Betroffenen das Leben noch zusätzlich und fördert die Neigung zur Isolation.

Oft liegt übrigens auch gar kein verlangsamtes Denken vor und es scheint nur so als ob, weil die Bewegungen so langsam sind.

Halluzinationen

Durch die Parkinson-Medikamente kann es in einem fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Erkrankung zu Halluzinationen kommen.

Solche Halluzinationen werden meistens durch die Parkinson-Medikamente beispielsweise durch Dopaminagonisten ausgelöst.

Die Halluzinationen treten häufig nachts auf.

Zuerst verändern sich die Träume und werden intensiver. Bei solchen Träumen sprechen die Kranken oft im Schlaf und werden sehr unruhig.

Wenn dies der Fall ist, sollte man unbedingt den Arzt informieren, damit er die Medikamenten-Behandlung entsprechend anpasst.

Wenn die Halluzinationsneigung weiter fortschreitet, wacht der Betroffene auf und sieht Dinge, die nicht vorhanden sind. Oft werden Tiere wahrgenommen.

In seltenen Fällen kommt es auch zu Geruchs-Halluzinationen (= olfaktorische Halluzinationen), die auch tagsüber auftreten können.

Die Halluzinationen sind meistens nicht bedrohlich oder angsteinflössend.

Demenz - Geistige Verwirrung

Häufig werden Parkinson-Kranke für dement gehalten.

Das liegt an ihrem oft starren Gesichtsausdruck, den Sprachstörungen und der manchmal langsamen Denkgeschwindigkeit.

Auch die langsamen Bewegungen, das Zittern und das Einfrieren der Bewegungen können den Eindruck erwecken, dass ein Betroffener dement sei.

Die meisten Parkinson-Patienten sind jedoch nicht dement, sondern können genau so scharf denken wie gesunde Menschen.

Nur ein geringer Teil der Parkinson-Patienten erkrankt im fortgeschrittenen Parkinson-Stadium zusätzlich an einer Demenz und wird geistig verwirrt.

Die Zahlenangaben, wieviele Parkinson-Patienten an Demenz erkranken, schwanken zwischen 10% und 40% der Betroffenen. Klar ist jedoch, dass es erst im späten Verlauf der Parkinson-Erkrankung zu einem gehäuften Auftreten von geistiger Verwirrung kommt.

Manche Parkinson-Medikamente, z.B. Anticholinergika haben Demenz als Nebenwirkung. Daher werden diese Medikamente inzwischen nur noch selten verwendet, beispielsweise wenn der Tremor anders nicht beherrschbar ist.

Parkinson-Kranke leiden oft erheblich darunter, dass sie von Aussenstehenden für dement gehalten werden.

Körpervorgänge

Was im Körper passiert, wenn man Parkinson hat


Beim Parkinson-Syndrom kommt es aus ungeklärter Ursache zu einer Degenration der Substantia nigra im Gehirn, sodass diese nicht mehr genug Dopamin herstellen kann.

Substantia nigra

Die Substantia nigra ist ein kleines, schwärzliches Gebiet im unteren Teil des Gehirns.

Sie wird auch Schwarzer Kern genannt, wegen ihrer schwarzen Farbe.

In dieser Substantia nigra wird normalerweise der Botenstoff Dopamin hergestellt.

Bei Parkinson sterben nach und nach die Zellen der Substantia nigra ab und können daher kein Dopamin mehr herstellen.

Wenn die Symptome der Parkinson-Erkrankung soweit fortgeschrittenen sind, dass man sie deutlich feststellen kann, sind bereits 70% der dopamin-herstellenden Zellen abgestorben.

Wirkungsweise des Dopamins

Dopamin steuert und regelt zahlreiche Vorgänge im Körper.

Am deutlichsten ist die Wirkung auf die Bewegungen des Körpers.

Dopamin wird auch für die Steuerung der inneren Organe benötigt, z.B. Verdauungsorgane und Kreislauf. Sogar die Tätigkeit der Nieren wird durch Dopamin reguliert.

Ferner hat Dopamin eine stabilisierende Wirkung auf die Psyche des Menschen.

Wenn es durch Parkinson zu einem Dopaminmangel kommt, entstehen die ganzen Symptome, die für Parkinson so typisch sind.

Zusätzliche Veränderungen im Gehirn

Infolge der Veränderungen im Gehirn von Parkinson-Kranken kommt es ausser zu dem Dopamin-Mangel auch zu anderen Störungen.

Unter anderem werden auch weniger Neurotransmitter hergestellt. Es kommt beispielsweise zu Serotonin-Mangel und Noradrenalin-Mangel.

Diagnose

Wie Parkinson diagnostiziert

Die Parkinson-Krankheit lässt sich nicht so einfach diagnostizieren.

Die Veränderungen im Gehirn lassen sich nämlich erst bei einer Obduktion nach dem Tod nachweisen. In Röntgenaufnahmen oder Computertomographien sind sie nicht eindeutig zu erkennen.

Man kann den Dopaminmangel auch nicht durch eine Blutuntersuchung feststellen.

Daher kann man Parkinson nur durch Untersuchung der Symptome und indirekt diagnostizieren.

Befragung - Beobachtung - Anamnese

Der Arzt wird den Patienten zunächst genau über seine Symptome befragen.

Dann wird eine Untersuchung der Beweglichkeit und Nervenfunktionen durchgeführt.

Bei älteren Menschen ist es schwierig, die Parkinon-Symptome von normalen Alterserscheinungen zu unterscheiden. Auch gesunde ältere Menschen werden langsamer, haben Bewegungseinschränkungen, Verspannungsschmerzen und zittern mehr oder weniger stark.

L-Dopa Test

Um nach der Untersuchung eine möglichst eindeutige Diagnose zu erhalten, wird meistens ein L-Dopa-Test durchgeführt.

L-Dopa ist ein Parkinson-Medikament, das den Dopaminmangel in gewissem Masse ausgleichen kann.

Beim L-Dopa-Test erhält der Patient eine standartisierte Dosis des Medikamentes L-Dopa zusammen mit dem ergänzenden Mittel Decarboxylasehemmer.

Wenn davon die Beschwerden geringer werden, geht man davon aus, dass eine Parkinson-Erkrankung vorliegt.

Anstelle von L-Dopa wird für diesen Test manchmal auch mit Apomorphin durchgeführt. Dieser Apomorphin-Test wird vor allem bei jüngeren Patienten durchgeführt, wenn diese auch zur Behandlung zunächst kein L-Dopa erhalten sollen.

Bildgebende Untersuchungen

Manchmal, vor allem wenn die Diagnose unklar ist, werden noch zusätzliche Untersuchungen mit Computertomographen oder Kernspintomographen durchgeführt.

Diese Untersuchungen dienen vor allem dazu, andere Erkrankungen auszuschliessen.

Besonders bei jüngeren Patienten sind diese zusätzlichen Untersuchungen häufig notwendig. Bei jüngeren Menschen tritt Parkinson nämlich so selten auf, dass man sich durch die normale Diagnostik nicht sicher sein kann, ob nicht möglicherweise eine andere Krankheit vorliegt.

Vorbeugen

Wie man gegen Parkinson vorbeugen kann


Gegen die primäre Parkinson-Krankheit kann man leider nicht wirksam vorbeugen.

Man kann sich höchstens regelmässig bewegen, was eventuell das Auftreten deutlicher Symptome verzögern könnte.

Auch kann man ein stressarmes, regelmässiges Leben führen.

Diese ruhige, gesunde Lebensführung kann die Parkinson-Erkrankung jedoch nicht verhindern.

Ausserdem gibt es Hinweise, dass Omega-3-Fettsäuren den Abbau der Substantia nigra im Gehirn bremsen könnten. Diese Erkenntnis ist jedoch noch sehr neu und man weiss auch noch nicht, in wie weit die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren den Ausbruch der Parkinson-Erkrankung herauszögern kann oder ob sie das Fortschreiten der Erkrankung bremsen kann.

Vorbeugung der sekundären Parkinson-Erkrankung

Um die sekundäre Parkinson-Erkrankung zu verhindern, sollte man vermeiden, sich den potentiell schädigenden Einflüssen auszusetzen.

Das bedeutet, dass man als Boxer übermässig viele Schläge auf den Kopf vermeiden sollte. Wenn das nicht funktioniert, sollte man frühzeitig mit dem Boxen aufhören.

Auch wenn man Giftstoffen wie beispielsweise Pestiziden ausgesetzt ist, sollte man diesen Kontakt so gering wie möglich halten.

Heilen - Behandlung

Parkinson ist bislang nicht heilbar.

Mit sorgfältig eingestellten Medikamenten ist es jedoch möglich, die Beschwerden möglichst gering zu halten.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung ist eine physiotherapeutische Behandlung sehr wichtig, um die Beweglichkeit zu unterstützen. Bei Sprachstörungen ist auch eine Sprachtherapie sinnvoll.

Die Naturheilkunde kann bei Parkinson nur unterstützend zur medikamentösen Behandlung helfen. Mit Hilfe der Naturheilkunde kann man die Begleitsymptome der Parkinson-Erkrankung lindern, beispielsweise Heilkräuter gegen Verdauungsbeschwerden.

Schulmedizin: Medikamente und mehr

Die wichtigste Behandlungssäule bei Parkinson sind Medikamente der Schulmedizin.

Mit diesen Medikamenten kann man die Parkinson-Beschwerden einigermassen in den Griff bekommen.

Vor allem in den ersten Jahren der Erkrankung ist mithilfe der Parkinson-Medikamente ein weitgehend normales Leben möglich.

Erst nach mehr als sechs Jahren wird die medikamentöse Behandlung der Parkinson-Erkrankung immer schwieriger. Die Wirksamkeit der Mittel lässt allmählich nach und die Nebenwirkungen werden stärker.

Vor allem bei jüngeren Parkinson-Patienten, die mehrere Jahrzehnte mit ihrer Erkrankung leben müssen, kommt in letzter Zeit manchmal die Neurochirurgie zum Einsatz. Mit Hirnschrittmachern kann man auch Parkinson in einer späten Phase erfolgreich behandeln.

Versuche mit Stammzellen scheinen teilweise vielversprechend, die Therapie mit ihnen ist jedoch noch nicht ausgereift.

L-Dopa - Levodopa

L-Dopa ist das bekannteste Parkinson-Medikament.

Es wird gegeben, um den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen.

Das echte Dopamin kann nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden und darum kann es nicht als Medikament eingenommen werden. Der Wirkstoff würde nämlich nicht das Gehirn erreichen, weil es von der Blut-Hirn-Schranke behindert würde.

L-Dopa ist eine Vorstufe von Dopamin und kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Im Gehirn verwandelt sich das L-Dopa in Dopamin und kann dann seine Wirkung entfalten.

Dadurch eignet sich L-Dopa sehr gut zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung.

Leider kommt es nach jahrelanger Anwendung von L-Dopa zu immer heftiger werdenden Nebenwirkungen.

Besonders unerwünscht sind die Dyskinesien, das sind überschiessende Bewegungen. Auch starke Schwankungen in der Wirksamkeit (= Fluktuationen) stellen ein häufiges Problem der langjährigen L-Dopa Anwendung dar.

Wegen dieser langfristigen Nebenwirkungen wird L-Dopa bei jungen Parkinson-Patienten erst möglichst spät eingesetzt. Nur bei Patienten, bei denen die Parkinson-Erkrankung erst mit über 70 beginnt, fängt man meistens schon gleich nach der Diagnose mit L-Dopa als Hauptmedikament an.

L-Dopa hat den Nachteil, dass es im Körper relativ schnell umgebaut wird und dann nicht mehr im Gehirn als Dopamin wirksam sein kann. Es gibt einige Substanzen, die den Umbau von L-Dopa verlangsamen, z.B. COMT-Hemmer und Decarboxylase-Hemmer.

Um die Wirksamkeit von L-Dopa zu verbessern, wird L-Dopa im Allgemeinen zusammen mit diesen Substanzen angewendet.

Achtung!
L-Dopa verträgt sich nicht zusammen mit eiweissreicher Nahrung. Die Aminosäuren des Eiweisses gelangen bevorzugt durch die Blut-Hirn-Schranke und verhindern die Aufnahme des L-Dopas ins Gehirn.

Daher darf man L-Dopa nicht direkt vor oder nach eiweissreichen Mahlzeiten einnehmen.

Man sollte L-Dopa immer mindestens eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach eiweissreichen Mahlzeiten einnehmen.

COMT-Hemmer

Bei COMT-Hemmern wird das Enzym Catechol-O-Methyl-Transferase blockiert.

Dieses Enzym verwandelt L-Dopa und Dopamin recht schnell zu unwirksamen Substanzen.

Mithilfe von COMT-Hemmern wird die Wirkungsdauer von L-Dopa verlängert.

Die COMT-Hemmer werden zusammen mit L-Dopa eingenommen.

Es gibt auch Kombipräparate von L-Dopa mit COMT-Hemmern.

Decarboxylase-Hemmer

Durch Decarboxylasehemmer wird das Enzym DOPA-Decarboxylase gehemmt.

DOPA-Decarboxylase baut Dopamin und L-Dopa schnell zu unwirksamen Substanzen ab, was bei der Parkinson-Behandlung sehr unerwünscht ist.

Mithilfe von Decarboxylase-Hemmern kann dieser unerwünschte Umbau verlangsamt werden.

Decarboxylase-Hemmer werden immer zusammen mit L-Dopa angewendet.

Es gibt auch Kombipräparate von L-Dopa mit Decarboxylase-Hemmern.

Dopaminagonisten

Dopaminagonisten sind eine Alternative oder Ergänzung zu L-Dopa.

Dopaminagonisten sind zwar nicht mit Dopamin identisch und bauen sich auch nicht dazu um.

Sie wirken aber sehr ähnlich wie Dopamin und stimulieren die Dopamin-Rezeptoren wie das echte Dopamin.

Daher kann man Dopaminagonisten als Ersatzstoffe anwenden.

Die Dopaminagonisten werden vor allem bei jüngeren Parkinson-Patienten angewendet, um den Einsatz von L-Dopa möglichst lange herauszuzögern.

Bei mittelalten und älteren Patienten werden Dopaminagonisten oft in Kombination mit L-Dopa verwendet.

Apomorphin

Apomorphin ist ein Dopaminagonist mit einer besonders starken Wirkung bei schwersten motorischen Beschwerden (z.B. On-Off-Dystonien).

Apomorphin hat jedoch als Nebenwirkung starkes Erbrechen, es muss also zusammen mit einem Anti-Brechmittel (z.B. Domperidon) angewendet werden.

Anticholinergika

Durch den Dopaminmangel kommt es zu einem relativen Überschuss des Botenstoffes Acetylcholin.

Dieses Ungleichgewicht führt unter anderem zum typischen Zittern bei Parkinson.

Mit Anticholinergika kann man das Acetylcholin so bremsen, dass sich wieder ein relatives Gleichgewicht einstellt.

Anticholinergika werden vorwiegend dann eingesetzt, wenn der Tremor mit anderen Medikamenten nicht in den Griff zu bekommen ist.

Jedoch haben Anticholinergika erhebliche Nebenwirkungen. Unter anderem bewirken sie meistens eine Demenz, sodass der Parkinson-Patient zwar weniger zittert aber stattdessen geistig verwirrt ist.

Daher werden Anticholinergika nur relativ selten eingesetzt.

Mao-B-Hemmer

Das Enzym Mono-amino-Oxidase-B (= Mao-B) fördert den Umbau des Dopamins zu unwirksamen Substanzen.

Mithilfe von Mao-B-Hemmer kann dieser Abbau verzögert werden.

Dadurch steht das Dopamin länger und in grösserer Menge zur Verfügung.

Ausser dieser Wirkung könnten Mao-B-Hemmer eventuell auch eine zellschützende Wirkung auf die Substantia nigra ausüben, sodass die Parkinson-Erkrankung möglicherweise langsamer fortschreitet.

Glutamat-Antagonisten

Bei Parkinson befindet sich durch den Dopamin-Mangel häufig zuviel von dem Botenstoff Glutamat im Gehirn.

Einige Parkinson-Symptome werden durch diesen Glutamat-Überschuss verstärkt.

Zur Hemmung der übermässigen Glutamat-Aktivität gibt es mehrere Medikamente.

Amantadin

Amantadin ist eigentlich ein Mittel zur Grippevorbeugung gewesen.

In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts stellte man jedoch fest, dass Amantadin auch die Überaktivität von Glutamat hemmen kann.

Dadurch kann Amantadin gegen Parkinson-Beschwerden helfen.

Amantadin hat ausserdem eine förderliche Wirkung auf die Stimmung und die Denkfähigkeit.

Amantadin macht jedoch wach, sodass man es nicht am Abend anwenden sollte.

Neurochirurgie

In fortgeschrittenen Stadien der Parkinson-Erkrankung reichen die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie oft nicht mehr aus, um die Beschwerden zufriedenstellend in den Griff zu bekommen.

Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Parkinson-Erkrankung schon früh aufgetreten ist.

In diesen Fällen kann man einen sogenannten Hirnschrittmacher einsetzen, der das Gehirn stimuliert.

Mit solch einem Hirnschrittmacher kann man schwere Bewegungsstörungen, starken Tremor und Dyskinesien (Folge von L-Dopa) relativ erfolgreich lindern.

Für das Einsetzen des Hirnschrittmachers sind jedoch zwei Operationen notwendig, eine davon eine lange und komplizierte Operation am Gehirn.

Stammzell-Therapie

Zur Wiederbelebung der Substantia nigra verspricht man sich viel von einer Therapie mit Stammzellen.

Einige Versuche an Ratten und Affen verliefen auch schon relativ erfolgreich, andere jedoch mit teilweise fatalen Folgen (Tumorbildung).

Eine Studie an Menschen, die 2003 durchgeführt wurde, erbrachte keine überzeugenden Ergebnisse.

Daher wird eine erfolgreiche Stammzelltherapie gegen Parkinson wohl noch eine Weile auf sich warten lassen, wenn es sie jemals geben wird.

Physiotherapie

Physiotherapie ist sehr wichtig, um die Beweglichkeit bei Parkinson-Patienten möglichst gut zu erhalten.

Mit starken und trainierten Muskeln können die Betroffenen die fehlerhafte Bewegungssteuerung aus dem Gehirn teilweise kompensieren.

So können die Medikamente niedriger dosiert werden und das allgemeine Wohlbefinden ist verbessert.

Bewegung - Sport

Solange man dazu in der Lage ist, sollte man regelmässig Sport treiben.

Leistungssport kann und sollte man als Parkinson-Patient zwar nicht betreiben, weil Überlastung nicht gut tut.

Gegen Hobbysport ohne übermässige Leistungsanforderungen ist jedoch nichts einzuwenden.

Sport stärkt die Muskeln und fördert die allgemeine Beweglichkeit.

Ausserdem verbessert Sport auch die Stimmung, was bei Parkinson ganz wichtig ist.

Im Verlauf der Erkrankung kann es sein, dass man die Sportart wechseln muss, beispielsweise vom Tennis zum Wandern.

Krankengymnastik

Krankengymnastik hilft, gezielt die Beweglichkeit zu verbessern.

Sie wird besonders wichtig, wenn die Möglichkeiten zum Sporttreiben immer mehr nachlassen.

Mit Krankengymnastik kann man die Muskeln stärken und die Koordination der Bewegungen verbessern.

Massage

Mit Massage kann man die Muskeln entkrampfen, die durch den Rigor verkrampft sind.

Durch regelmässige Massagen können die Muskeln gelockert werden.

Dadurch wird die Haltung und die gesamte Beweglichkeit verbessert.

Ausserdem lassen die Schmerzen durch die Verspannungen nach.

Bäder

Mithilfe von Bädern kann man die verkrampften Muskeln lockern.

So stellen Bäder eine gute Ergänzung zur Massage dar.

Gut geeignet sind warme Vollbäder mit entkrampfenden Badezusätzen, z.B. Fichtennadel oder Lavendel.

Thermalbäder

In Thermalbädern kann man die entkrampfende Wirkung von normalen Bädern noch verstärken.

In Thermalbädern ist das Wasser nicht nur warm, sondern es gibt auch verschiedene Sprudelanlagen, die eine Art Wassermassage darstellen.

Ausserdem wird meistens Wassergymnastik angeboten. Wassergymnastik stellt auch bei eingeschränkter Beweglichkeit eine gute Möglichkeit des Bewegungstrainings dar.

In Thermalbädern gibt es meistens auch ein vielfältiges Angebot an Massagen. So kann man Bäder und Massage miteinander verbinden.

Entweder fährt man für einige Tage oder Wochen kurmässig in ein Thermalbad.

Wenn man in der Nähe ein Thermalbad hat, kann man auch ab und zu für einige Stunden dort hin fahren.

Sprachtherapie - Logopädie

Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung lässt meistens auch die Sprachqualität nach.

Die Sprache wird undeutlicher und monotoner.

Dagegen kann es helfen, wenn man rechtzeitig mit Sprachtherapie beginnt.

Ein Logopäde kann bei regelmässigem Sprachtraining dafür sorgen, dass die Sprache möglichst lange verständlich bleibt.

Ernährung

Bei Parkinson ist eigentlich keine besondere Ernährungsweise notwendig.

Dennoch kann es hilfreich sein, wenn man ein paar Dinge bei der Ernährung beachtet.

Eiweissreiche Mahlzeiten nicht zusammen mit L-Dopa

Das Parkinson-Medikament L-Dopa verträgt sich nicht zusammen mit eiweissreichen Mahlzeiten.

Die Aminosäuren aus dem Nahrungseiweiss müssen nämlich, ebenso wie L-Dopa, die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

Das Nahrungseiweiss hat aber sozusagen Vorfahrt an der Blut-Hirn-Schranke.

Daher wird das L-Dopa nur unzureichend ins Gehirn aufgenommen, wenn man gleichzeitig eiweissreiche Nahrungsmittel isst.

Wenn man L-Dopa nimmt, sollte man es also mindestens eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach einer eiweissreichen Mahlzeit einnehmen.

Ballaststoffreiche Ernährung

Um die Verdauung zu fördern, sollte man möglichst ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen.

Das bedeutet viel Gemüse, Obst und Vollkorn.

Da Vollkorn schwer verdaulich ist, sollte man es damit nicht übertreiben. Am besten probiert man aus, wieviel man verträgt.

Zur Linderung von Verstopfung kann man sanfte Mittel, wie geschroteter Leinsamen mit Flüssigkeit einnehmen.

Leichte, kleine Mahlzeiten

Bei Parkinson ist auch die Tätigkeit des Magens beeinträchtigt.

Der Magen verdaut langsamer.

Daher kommt es zu schneller Sättigung, Völlegefühl, Aufstossen und Unwohlsein.

Gegen diese Beschwerden hilft es, wenn man kleine, leichte Mahlzeiten zu sich nimmt.

Damit man auch satt wird, kann man zusätzlich kleine Zwischenmahlzeiten einnehmen.

Ausreichend trinken

Wichtig ist, dass man auch als Parkinson-Patient ausreichend trinkt.

Mindestens 2 Liter sollten täglich getrunken werden.

Eine ausreichende Flüssigkeitzufuhr ist wichtig für das Allgemeinbefinden und die generelle Beweglichkeit.

Ausserdem würde es bei Flüssigkeitsmangel verstärkt zu Nebenwirkungen durch die Medikamente kommen.

Lebensweise

Als Parkinson-Patient braucht man ein möglichst ruhiges, regelmässiges Leben.

Es fällt Parkinson-Patienten schwer, sich auf neue Situationen einzustellen. Auch Unruhe und Aufregung werden von Parkinson-Patienten schlecht vertragen.

Stress vermeiden

Stress wirkt sich sehr ungut bei Parkinson-Patienten aus.

Die Beschwerden verstärken sich erheblich, wenn die Betroffenen stressigen Situationen ausgesetzt sind.

Das gilt sowohl für den unerfreulichen Distress als auch für den erfreulichen Eustress.

Es sind also nicht nur die unerfreulichen Ereignisse, die Parkinson-Patienten schwer zu schaffen machen.

Auch erfreuliche Aufregung, wie beispielsweise ein Fest mit Freunden, kann die Beschwerden wie Tremor und Bewegungsprobleme deutlich verstärken.

Daher sollten Parkinson-Patienten ein möglichst stressarmes Leben führen.

Totale Isolation vermeiden

Dass sich Parkinson-Patienten häufig zurückziehen, ist leicht nachvollziehbar.

Jeder Gang in die Öffentlichkeit kann zum Spiessrutenlauf werden.

Aufgrund des Zitterns und der Bewegungsstörungen wird man häufig angestarrt und man kann ja auch nicht jedem mitteilen, dass man an Parkinson erkrankt ist.

Selbst wenn man sich überwindet und bsonders intensiven Glotzern sagt, was Sache ist, wird die Situation oft nicht angenehmer, denn dann wird man oft mit Mitleid überschüttet, was auch nicht immer angenehm ist.

Auch Kontakte zu Freunden und Bekannten können durch Parkinson erschwert sein.

Es hilft meistens, wenn man ihnen sagt, dass man unter Parkinson leidet.

Dann werden die Bewegungsstörungen wenigstens nicht fälschlicherweise für die Folgen eines Rausches gehalten.

Auf der anderen Seite werden viele Freunde und Bekannte jedoch sehr verunsichert, wenn sie jemandem begegnen, von dem sie wissen, dass er Parkinson hat. Manche versuchen, dem Kranken jede Kleinigkeit abzunehmen, andere überhäufen ihn mit Mitleidsbekundungen.

Dennoch können Freunde eine wichtige Stütze für Parkinson-Patienten darstellen.

Wenn sie sich erst einmal an die Erkrankung gewöhnt haben, können Sie den Betroffenen von seiner Krankheit ablenken und etwas Freude in sein Leben bringen.

Daher ist es wichtig, dass man sich als Parkinson-Kranker nicht total isoliert.

Ab und zu sollte man sich überwinden und Kontakt zu Freunden pflegen.

Heilkräuter

Heilpflanzen eignen sich nicht zur hauptsächlichen Behandlung von Parkinson. Diese Rolle bleibt den schulmedizinischen Medikamenten vorbehalten.

Man kann jedoch Heilkräuter verwenden, um einige der Nebensymptome von Parkinson zu lindern.

Folgende Heilpflanzen kann man zur unterstützenden Behandlung von Parkinson verwenden.

Ginkgo zur Hirndurchblutung

Mit der Heilpflanze Ginkgo kann man die durchblutung des Gehirnes verbessern.

Die Gehirntätigkeit funktioniert mithilfe von Ginkgo etwas besser.

Am bestens nimmt man Ginkgo als Fertigpräparat ein, denn bei diesen Präparaten wird der Ginkgo-Extrakt meistens konzentriert, sodass man genügend Wirkstoffe erhält.

Siehe:

Krampflindernde Kräuter

Eine Menge Kräuter wirken krampflindernd.

Diese Kräuter kann man anwenden, um die krampflindernde Wirkung der Medikamente zu unterstützen.

Folgende krampflösende Kräuter eignen sich besonders gut zur innerlichen Anwendung:

Depressionen

Zur unterstützenden Behandlung von Depressionen bei Parkinson eignen sich mehrere Heilpflanzen.

Besonders gut geeignet ist das Johanniskraut für diese Aufgabe. Diese Heilpflanze ist sogar wissenschaftlich untersucht und hat nachweislich eine günstige Wirkung zur Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen.

Folgende Heilpflanzen eignen sich zur Linderung von Depressionen:

Schlafstörungen

Zur Behandlung von Schlafstörungen haben sich Heilkräuter sehr bewährt.

Besonders gut wirken Heilpflanzen gegen Schlaflosigkeit, wenn man sich kurz vor dem Schlafengehen einen Tee damit zubereitet und ihn in kleinen Schlucken trinkt.

Die wichtigsten Heilpflanzen gegen Schlaflosigkeit:

Verdauungsstärkende Heilflanzen

Eine Menge Heilpflanzen wirkt stärkend auf die Verdauung.

Mithilfe dieser Heilpflanzen kann man den Magen und den Darm aktivieren.

Hier eine Reihe bekannter Verdauungs-Kräuter:

Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Äusserlich kann man Heilpflanzen folgendermassen anwenden:

Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiss auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.

Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.

Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.

Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.

Aromatherpaie

Die Aromatherpaie stellt eine angenehme Möglichkeit dar, die medikamentöse Parkinson-Therapie zu unterstützen.

Folgende ätherische Öle kann man zur äusserlichen Behandlung gegen Muskelverkrampfungen verwenden:

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Qualitativ sehr gute ätherische Öle kann man auch einnehmen, aber nur in kleinsten Mengen, weil ätherische Öle sehr intensiv sind.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Alternativmedizinische Methoden

Hinweis: Die Wirksamkeit folgender Behandlungs- und Heilmethoden kann mit dem aktuellen Wissensstand der Naturwissenschaften nicht nachgewiesen oder erklärt werden.

Schüssler-Salze

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Parkinson:

Anwendung

Die übliche Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.

Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei Einnahme in Hochdosierung kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Homöopathie

Für die unterstützende Behandlung von Parkinson kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

Selbstverständlich können die homöopathischen Mittel die medikamentöse Parkinson-Behandlung nicht ersetzen.

Die homöopathischen Mittel können nur zur ergänzenden Behandlung eingesetzt werden.

Anwendung

Für homöopathische Mittel in der Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

Bachblüten


Bachblüten kann man anwenden, um die seelischen Probleme, die mit der Parkinson-Erkrankung verbunden sind, etwas zu lindern.

Die Bachblüten können jedoch keinesfalls die psychologische Behandlung ersetzen, wenn eine schwere Depression vorliegt.

Folgende Bachblüten eignen sich zur Linderung der seelischen Schwierigkeiten bei Parkinson:

Unter diesen Bachblüten such man sich am besten die 3 bis 7 passensten aus und mischt sie zu Bachblütentropfen zum Einnehmen.

So wenden Sie die Bachblüten an:

  • Füllen Sie eine 20-30 ml-Flasche zu etwa einem Drittel mit Brandy (wegen der Haltbarkeit).
  • Geben von jeder der ausgewählten Bachblüten (maximal 7) 2 Tropfen in die Flasche.
  • Füllen Sie den Rest mit stillem Mineral- oder Quellwasser auf.
  • Nehmen Sie von dieser Mischung 4 mal täglich 4 Tropfen ein, wenn Sie keine anderen Dosierungsvorstellungen haben.

Edelstein-Heilkunde:

Heilsteine kann man als Schmuck tragen, in die Hand nehmen, auf die Haut legen, im Raum aufstellen und als Essenz einnehmen.

  

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