Neurodermitis

Neurodermitis ist eine Erkrankung der Haut.

Neurodermitis ist geprägt von trockener Haut und einem quälend juckendem Ekzem.

Diese belastende Hauterkrankung wird auch endogenes Ekzem oder atopisches Ekzem genannt, weil das Ekzem in erster Linie von innen kommt, und weil es mit einer Verdünnung (Atopie) der gesunden Haut einhergeht.

Menschen jeden Alters können von Neurodermitis betroffen sein, sehr oft sind es jedoch kleine Kinder, die darunter leiden. Dadurch erleben sie einen sehr harten Start ins Leben.

Ausser kleinen Kindern können jedoch auch Jugendliche und Erwachsene neu an Neurodermitis erkranken.

In vielen Fällen leiden Neurodermitispatienten auch unter Heuschnupfen und Asthma, die sich schubweise mit der Neurodermitis abwechseln.

Ursache:

Wie Neurodermitis verursacht wird

Obwohl Neurodermitis anlagebedingt ist, müssen noch andere Faktoren hinzukommen, damit sich die Hauterkrankung manifestiert.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien spielen etwa bei einem Drittel der Betroffenen eine ursächliche Rolle.

Oft wird Neurodermitis auch durch Stress und seelische Probleme ausgelöst.

Auch hormonelle Umstellungen in der Pubertät oder während der Wechseljahre können Neurodermitis auslösen.

In vielen Fällen kann auch Schimmel in Räumen eine Ursache für Neurodermitis-Schübe sein.

Verschärfend wirkt sich aus, wenn man durch sein Verhalten die Trockenheit der Haut begünstigt.

Schlimm ist trockene Luft, beispielsweise durch Heizungsluft an kalten Wintertagen. Auch zu häufiges warmes Duschen trocknet die Haut aus und vor allem auch der Gebrauch von Reinigungsmitteln am ganzen Körper (z.B. Duschgel).

Zu den Faktoren, die trockene Haut begünstigen, siehe auch:

Symptome - Beschwerden

Welche Beschwerden und Symptome bei Neurodermitis auftreten

Trockene Haut ist ein Hauptkennzeichen der Neurodermitis. Schubweise entwickelt sich starker Juckreiz mit roten Pustelflächen.

Der Juckreiz ist so stark, dass die meisten der Betroffenen sich das Kratzen nicht verkneifen können. Dadurch kommt es zu Kratzwunden, die sich leicht entzünden können.

Durch die entzündeten Kratzwunden sieht die Haut in vielen Fällen ziemlich schlimm aus.

Bei manchen Neurodermitikern sind nur die Kniekehlen und Innenflächen der Ellenbogen betroffen, bei anderen grössere Hautareale bis hin zur gesamten Haut.

Am schlimmsten ist für die Betroffenen der Juckreiz, der einen vom Schlafen abhält und das gesamte Leben beeinträchtigt. Der Juckreiz zwingt oft zum Kratzen, was dann kurzfristig Erleichterung bringt, nur um anschliessend noch stärker zu jucken.

Verlauf

Wenn die Neurodermitis schon im Babyalter beginnt, dann hört sie oft im Schulalter von selbst wieder auf, aber leider nicht in allen Fällen.

Wenn die Neurodermitis im späteren Alter das erste Mal auftritt, kann sie vorübergehender Natur sein oder über viele Jahre hinweg bestehen. Sie ist also unberechenbar.

Meistens verläuft sie in Schüben und wechselt sich häufig mit Asthma und Heuschnupfen ab.

Wenn es einem gelingt, für die individuelle Situation Wege der Linderung zu finden, dann kann man sie mit etwas Glück so schwinden lassen, dass sie nicht mehr spürbar ist oder man kann sie zumindest deutlich lindern, sodass die Lebensqualität erheblich zunimmt.

Ernährung


Etwa ein Drittel der Betroffenen von Neurodermitis leidet an einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, die ihre Neurodermitis hauptsächlich verursacht.

Wenn eine solche Nahrungsmittel-Unverträglichkeit vorliegt, sollte man herausfinden, welche Nahrungsmittel nicht vertragen werden und diese dann weglassen.

Oft sind folgende Nahrungsmittel die Auslöser für Neurodermitis:

  • Zitrusfrüchte
  • Milchprodukte
  • Nüsse
  • Schokolade
Es trifft nicht zu, dass Neurodermitis immer eine Sache der Ernährung ist und dass bestimmte Diäten bei allen Betroffenen dagegen helfen können.

Generell kann es jedoch hilfreich sein, sich gesund und mit möglichst viel frischen Nahrungsmitteln zu ernähren.

Lebensweise

Die Lebensweise kann erheblich dazu beitragen, dass man sich in seiner Haut deutlich wohler fühlt.

Entspannte Lebensführung

Generell ist es wichtig, ein möglichst stressarmes Leben zu fühlen und dafür zu sorgen, dass man sich wohl fühlt, denn bei Neurodermitis spielt auch das seelische Befinden eine Rolle.

Bei ständigem Juckreiz ist es natürlich alles andere als einfach, sich zu entspannen. Hier können entspannende Kräuter helfen, beispielsweise:

  • Baldrian
  • Melisse

Äusserliche Behandlung der Haut

Im akuten Schub müssen die betroffenen Hautbereiche wie Wunden behandelt werden.

Hier können Heilsalben hilfreich sein.

Siehe:

In der Zwischenzeit sollte man darauf achten, dass die Haut nicht zu sehr austrocknet. Hier gelten die Empfehlungen für trockene Haut.

Siehe: Trockene Haut

So lange man keine offenen Wunden hat, hilft in vielen Fällen eine Harnstoff-haltige Creme, denn Harnstoff braucht die Haut, um Feuchtigkeit zu halten. Neurodermitis-Patienten haben nur etwa ein Achtel des natürlichen Harnstoffes auf ihrer Haut wie Menschen ohne Hautprobleme.

Siehe: Salbenküche: Ehrenpreis-Urea-Creme

Man kann die Haut auch einfach mit reinem Pflanzenöl einreiben.

  • Olivenöl
  • Mandelöl
  • Jojobaöl
Olivenöl hat sich besonders gut bei Neurodermitis bewährt:

Die betroffenen Hautbereiche sollte man mindestens einmal täglich damit einreiben. Im akuten Schub öfter einreiben. Dazu ist es wichtig, dass man die Haut zwischendrin immer mal wieder reinigt, beispielsweise mit Kamillentee-Bädern, damit die Poren der Haut vom vielen Öl nicht verstopfen.

Kratzen vermeiden

Ein grosses Problem bei Neurodermitis ist das Kratzen aufgrund des starken Juckreizes. Denn das Kratzen verschlimmert den Hautzustand erheblich.

Viele Betroffene kratzen sich sogar im Schlaf, oft genug bis Blut fliesst.

Baumwollhandschuhe können in solchen Fällen die Folgen des Kratzen verhindern.

Zudem ist es sehr wichtig, die Fingernägel immer kurz und stumpf zu schneiden oder feilen. Kurze Nägel verursachen beim Kratzen nämlich deutlich schwächere Schäden als lange, scharfe Nägel.

Reizfreie Bekleidung

Kaum ein Neurodermitiker verträgt Wolle auf der Haut.

Die Verträglichkeit von anderen Materialien ist von Patient zu Patient verschieden. Manche vertragen nur Baumwolle, andere kommen besser mit Synthetik-Materialien zurecht.

Wenn man nur Baumwolle verträgt, muss man genau darauf achten, dass es sich auch wirklich um 100% reine Baumwolle handelt. Es kann durchaus vorkommen, dass 100% Baumwolle draufsteht, auch wenn ein gewisser Anteil anderer Materialien enthalten ist. Das ist gesetzlich sogar zulässig.

Es gibt auch Farbstoffe, die empfindliche Haut reizen. Vor allem dunkle Farbstoffe können schädigend wirken.

Wichtig ist es, neue Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen zu waschen. Dann wird der grösste Teil reizender Stoffe ausgewaschen, was auch vor aggressiven Appreturstoffen schützt.

Auch Etiketten und Nähte in Kleidungsstücken können die Haut reizen. Die Etiketten kann man vor dem Tragen entfernen und wenn Nähte stören, trägt man die Kleidungsstücke am besten links herum.

Die Kleidung sollte auch locker sitzen und nicht zu warm sein.

Kühle Umgebung

Kühle und feuchte Luft wird von Neurodermitis-Geplagten meistens besser vertragen als trockene und warme Luft.

Wenn die Räume im Winter durch die Heizungsluft sehr trocken werden, ist die Anschaffung eines guten Luftbefeuchters sehr hilfreich.

Es muss jedoch ein guter Luftbefeuchter sein, der pro Tag mehrere Liter Wasser verdampfen kann. Denn kleine Luftbefeuchter reichen bei weitem nicht aus.

Bäder mit Meersalz

Meersalz hat auf Neurodermitis-Haut eine günstige Wirkung.

Man kann Meersalzbäder zu Hause versuchen, wenn man keine Gelegenheit hat, ans Meer zu fahren.

Schulmedizin-Behandlung:

Die Medizin setzt vorwiegend auf das Eincremen der Haut.

Bei schweren Schüben werden vorübergehend kortisonhaltige Cremes eingesetzt. Diese Cremes sollte man jedoch nicht auf Dauer benutzen, weil die Haut davon immer dünner und schutzloser wird.

Wenn es ganz schlimm ist und grössere Areale der haut offen und entzündet sind, werden manchmal auch Teile des Körpers mit Verbänden eingewickelt, unter anderem, um zu verhindern, dass weiter gekratzt wird.

Als heilsam gelten auch Aufenthalte am Meer, am besten am toten Meer aufgrund des hohen Salzgehaltes.

Naturheilkunde:

Wasser-Anwendungen:

Wasser ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern. Man kann Wasser sowohl trinken als auch äusserlich in Form von Bädern, Güssen, Wickeln und Waschungen anwenden.

Mehr Informationen über die Anwendung von Wasser als Heilmittel finden Sie bei unserem Partnerprojekt unter:

Aromatherapie - Ätherische Öle:

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Neurodermitis verwenden:

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Qualitativ sehr gute ätherische Öle kann man auch einnehmen, aber nur in kleinsten Mengen, weil ätherische Öle sehr intensiv sind.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Details zur Anwendung der ätherischen Öle finden Sie bei unserem Partnerprojekt

Wichtige Heilpflanzen:

Folgende Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Neurodermitis verwenden: Innerlich:

Und andere blutreinigende Kräuter

Äusserlich:

Ayurveda

  • Sonnenhut - Aufguss oder Pulver
  • Rotklee - Aufguss als Waschung
  • Granatapfel - mit Honig äusserlich, innerlich als Milchabkochung
  • Koriander - frischer Saft äusserlich
  • Angelika - äusserlich

Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Äusserlich kann man Heilpflanzen folgendermassen anwenden:

Umschlag: Kompresse oder Tuch mit Kräutertee tränken und je nach Bedarf kalt oder heiss auf die betroffene Stelle legen. 20 Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen, dann erneuern.

Waschung und Spülung: Betroffene Stelle mit einem Kräutertee spülen oder waschen.

Bad: Verdünnten Tee für ein Teilbad oder Vollbad verwenden. Ein Bad sollte etwa 20 Minuten dauern.

Salben und Cremes: Mehrmals täglich einreiben.

Bachblüten


Mehrere Bachblüten können gegen Neurodermitis helfen, je nachdem welche seelischen Ursachen zugrunde liegen.

So wenden Sie die Bachblüten an:

  • Füllen Sie eine 20-30 ml-Flasche zu etwa einem Drittel mit Brandy (wegen der Haltbarkeit).
  • Geben von jeder der ausgewählten Bachblüten (maximal 7) 2 Tropfen in die Flasche.
  • Füllen Sie den Rest mit stillem Mineral- oder Quellwasser auf.
  • Nehmen Sie von dieser Mischung 4 mal täglich 4 Tropfen ein, wenn Sie keine anderen Dosierungsvorstellungen haben.

Schüssler-Salze:

Die normale Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.
Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei hochdosierter Einnahme kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Mehr Informationen zur Anwendung der Schüsslersalze finden Sie bei unserem Partnerprojekt unter:

Homöopathie:

Für die Behandlung von Neurodermitis kann man folgende homöopathische Mittel verwenden:

  • Arsenicum album D4 (4x täglich)
  • Calcium carbonicum D4 (4x täglich)
  • Cantharis D6 (4x täglich)
  • Croton tiglium D6 (4x täglich)
  • Graphites D6 (4x täglich)
  • Natrium muriat. D6 (4x täglich)
  • Sulfur D3 (4x täglich)

Anwendung

Für homöopathische Mittel in der Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

Mehr Informationen über die Anwendung von homöopathischen Mitteln finden Sie bei unserem Partnerprojekt unter:

Edelstein-Heilkunde:

Heilsteine kann man als Schmuck tragen, in die Hand nehmen, auf die Haut legen, im Raum aufstellen und als Essenz einnehmen.

Mehr Informationen über die Anwendung von Heilsteinen finden Sie bei unserem Partnerprojekt unter:

  

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