Grippe

Grippe ist eine Erkrankung der Atemwege.

Erkältungen und grippale Infekte sind die häufigsten Erkrankungen in unseren Breitengraden.

Eine echte Grippe (= Influenza) bekommt man jedoch eher selten und sie kann auch eine gefährliche Erkrankung sein.

Obwohl echte Grippe und Erkältungen (grippaler Infekt) relativ unterschiedliche Erkrankungen sind, vor allem im Schweregrad, werden sie doch gerne in einen Topf geworfen. Das liegt vermutlich an der Ähnlichkeit einiger Symptome und an der Schwierigkeit für Laien, die beiden Krankheiten zu unterscheiden.

Die Behandlung durch Hausmittel und Heilpflanzen ist auch bei beiden Erkrankungen in etwa gleich.

Hinweis:

Bei hohem Fieber unbedingt Arzt hinzuziehen.

Ursachen

Wie Grippe verursacht wird

Sowohl die echte Grippe als auch ein grippaler Infekt werden von Viren verursacht, wenn auch durch unterschiedliche Viren.

Echte Grippe (Influenza)

Die echte Influenza-Grippe wird von Influenza-Viren verursacht.

Diese Viren gibt es in unterschiedlichen Varianten und sie neigen auch dazu, sich immer wieder zu verändern.

Daher ist es auch jedes Jahr wieder ein neues Rätselraten, wie der Influenza-Virus des Jahres beschaffen sein wird. Dementsprechend muss dann auch der Impfstoff beschaffen sein.

Grob werden die Influenza-Viren in die Typen A, B und C unterteilt.

Bei den meisten Grippewellen sind Viren vom Typ A die Auslöser.

Influenza-Viren können auch Tier-Grippen auslösen, beispielsweise die Vogelgrippe oder die Schweinepest.

Wenn sich ein menschlicher Grippevirus mit einem Tier-Grippevirus verbindet, entsteht manchmal ein besonders aggressiver Virus-Typ, der eine Pandemie auslösen kann. Es kommt dann also zu einer weltweiten Epidemie mit zahlreichen Toten. (Siehe: Pandemie)

Ansteckung

Die Ansteckung erfolgt meistens durch Tröpfcheninfektion.

Aber auch Schmierinfektionen und Infektionen über das Trinkwasser sind möglich.

Inkubationszeit

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es nur wenige Stunden bis vier Tage.

Bei einer mehrtägigen Inkubationszeit ist der Betroffene jedoch häufig schon vor Ausbruch der ersten Symptome ansteckend.

Grippaler Infekt (Erkältung)

Die Viren, die Erkältungen auslösen können, sind sehr unterschiedlich.

Sie gehören sogar verschiedenen Virenfamilien an.

Folgende Virenfamilien können Erkältungen verursachen:

  • Picornaviren (Rhinoviren) (ca. 40%)
  • Coronaviren
  • Adenoviren
  • Paramyxoviren

Ansteckung

Die Ansteckung mit Erkältungsviren erfolgt meistens durch Tröpfcheninfektion.

Manchmal kommt es auch zur Schmier- oder Kontaktinfektion.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit von Erkältungen beträgt meistens zwischen zwei und acht Tagen.

Symptome - Beschwerden

Welche Beschwerden und Symptome bei Grippe auftreten

Symptome:

  • Gliederschmerzen
  • Hohes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Husten
Die typischen Erscheinungen von Grippe und grippalen Infekten sind relativ ähnlich, zumindest auf den ersten Blick.

Man hat eine Erkältung, häufig mit den Klassikern Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Hinzu kommen oft Kopf- und Gliederschmerzen und mehr oder weniger starkes Fieber.

Bei genauerer Betrachtung ist das Erscheinungsbild von Grippe und grippalem Infekt jedoch sehr unterschiedlich:

Unterschiede zwischen echter Grippe und grippalen Infekten

Influenza-Grippe Grippaler Infekt (Erkältung)
Plötzlicher Beginn Schleichender Beginn
Schnell hohes Fieber Leichtes bis mittleres Fieber
Vorwiegend Schnupfen und Halsschmerzen Vorwiegend Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Brustschmerz
Schweres Krankheitsgefühl Mässiges Krankheitsgefühl

Vorbeugen

Wie man gegen Grippe vorbeugen kann

Gegen die echte Grippe kann man sich impfen lassen. Das bietet in den meisten Fällen einen recht zuverlässigen Schutz.

Gegen Erkältung bleibt nur die Stärkung des Immunsystems und die Vermeidung der Ansteckung, was beides auch zur Vorbeugung der echten Grippe nützlich ist.

Immunsystem stärken

Das Immunsystem kann man durch verschiedene Massnahmen stärken.
  • Abhärten
  • Wechselduschen
  • Gesunde Schleimhäute durch ausreichend feuchte Raumluft
  • Nicht rauchen
  • Regelmässige Bewegung
  • Vitamin C
Siehe auch:

Ansteckung vermeiden

Eine Ansteckung lässt sich nicht vollständig vermeiden, aber man kann das Ansteckungsrisiko durchaus verringern.

  • Kontakt zu hustenden und niesenden Menschen meiden
  • Nicht unnötig in Menschenmengen gehen
  • Hände regelmässig waschen

Heilen - Behandlung:

Wie man Grippe behandeln und heilen kann

Schulmedizin

Da eine echte Grippe sehr schwerwiegend verlaufen kann, wurden keine Anstrengungen gescheut, Medikamente gegen die Influenza zu entwickeln.

Gegen Erkältungen gibt es keine ursächlich wirkenden Medikamente.

Impfung

Gegen bereits bekannte Influenza-Viren kann man sich impfen lassen.

Eine solche Impfung verhindert zwar nicht zu 100% eine Grippe-Erkrankung, aber wenn die Grippe doch ausbricht, verläuft sie meistens schwächer.

Alten Menschen, Ärzten, Krankenschwestern und anderen Leuten, die viel Kontakt zu Menschen haben, wird generell empfohlen, sich jeden Herbst gegen die aktuell zu erwartende Grippe impfen zu lassen.

Ein Impfstoff gegen den Vogelgrippe-Virus H5N1 ist zur Zeit in Arbeit. In den USA scheint ein solcher Impfstoff im August 2005 bereits gelungen zu sein. Von einer Massenproduktion für die gesamte Menschheit ist man jedoch noch weit entfernt.

Wenn ein neuer Virus entsteht, der eine Pandemie auslöst, dauert es etwa ein halbes Jahr, bis ein geeigneter Impfstoff entwickelt ist. Bis er für alle verfügbar ist, dauert es jedoch sehr viel länger.

Auch wenn eine Impfung gegen die Menschengrippe nicht gegen den Vogelgrippe-Erreger schützt, verhindert sie doch, dass sich ein Mensch mit beiden Erregern infiziert und dadurch zu einer möglichen Brutstätte für den neuen Pandemie-Erreger wird. Daher macht es durchaus Sinn, sich gegen Grippe impfen zu lassen.

Neuraminidasehemmer

Den Ausbruch einer Grippe kann auch eine neuartige Gruppe von Medikamenten verhindern. Es handelt sich um die sogenannten Neuraminidasehemmer. Das sind Stoffe, die, vereinfacht gesagt, verhindern, dass die Neuraminidase, ein Teil des Grippevirus, sich an den menschlichen Zellen andocken kann.

Zur Zeit gibt es zwei verschiedene Wirkstoffe, die dazu in der Lage sind:

Oseltamivir (Produkt: Tamiflu) und Zanamivir (Produkt: Relenza).

Diese Medikamente wirken nur, wenn man sie vor Ausbruch der Grippe einnimmt oder ganz am Anfang der Erkrankung. Sie verhindern dann den Ausbruch bzw. lindern den Verlauf.

Ein Heilmittel im üblichen Sinne sind sie nicht.

Neuraminidase-Hemmer sind verschreibungspflichtig und werden von den Krankenkassen nicht zur Vorbeugung erstattet.

Wenn man sich mit Neuraminidase-Hemmern ausstatten will, um im Fall der Fälle besser vor der Grippe geschützt zu sein, muss man also zunächst einen Arzt davon überzeugen, dass man diesen vorbeugenden Schutz braucht. Die meisten Ärzte sehen das nicht ein und sind oft auch so davon geblendet, dass die Mittel nicht von der Kasse bezahlt werden, dass sie eine Verschreibung der Mittel ablehnen. Wenn man als Privatpatient auftritt und erkennbar genügend Fachwissen mitbringt, um dem Arzt klarzumachen, dass man den Unterschied zwischen einer Influenza und einem grippalen Infekt erkennen kann (plötzlicher Beginn, schwerer Verlauf), dann gelingt es einem möglicherweise, dass der Arzt solch ein Medikament vorbeugend verschreibt.

Eine Packung mit 10 Kapseln Tamiflu kostet beispielsweise etwa 35 Euro und reicht für eine Person bei einmaliger Ansteckungsgefahr.

Manche Grippeviren sind jedoch immun gegen Neuraminidase-Hemmer, sodass man selbst bei Vorhandensein von Neuraminidase-Hemmern nicht ganz sicher sein kann, dass man von einer Pandemie-Grippe verschont bleibt.

Lebensweise


Während dem Schlafen arbeitet das Immunsystem ganz fleißig gegen die Krankheitserreger.

Nehmen Sie auf keinen Fall aufputschende Mittel, die die Symptome der Grippe unterdrücken. Denn solche Mittel suggerieren eine nicht-vorhandene Fitheit und der Körper bekommt nicht die Ruhe, um die Krankheitserreger auszutreiben.

Am besten und effektivsten ist es, wenn man tatsächlich ein paar Tage krank macht, damit man anschliessend wieder richtig gesund ist.

Achtung! Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn das Fieber zu lange hoch ist oder wenn der Husten oder die Kopfschmerzen nicht aufhören wollen. Immerhin kann eine harmlose Erkältung manchmal gefährliche Nachkrankheiten nach sich ziehen.

Merke: Eine normale Erkältung oder Grippe ist eine Virusinfektion, bei der Antibiothika keine Wirkung haben. Antibiotika sind nur nötig, um eine bakterielle Bronchitis, Mittelohrentzündung oder ähnliches zu behandeln. Fragen Sie also den Arzt, warum er Ihnen bei einer Erkältung Antibiotika verschreibt, falls er das tut.

Hausmittel

Man kann Grippe mit verschiedenen Hausmitteln behandeln und die Beschwerden lindern.

Wadenwickel

Wenn das Fieber zu hoch wird (über 39°C) kann man mithilfe von Wadenwickeln das Fieber senken.

  • Dazu feuchtet man Baumwolltücher an, kühl aber nicht eiskalt.
  • Ein Schuss Essig als Zugabe fördert die Wirkung der Wadenwickel.
  • Diese Tücher wickelt man eng um die Waden vom Knöchel bis zum Knie.
  • Darüber wickelt man Handtücher.
  • Diese Wickel lässt man etwa 10 Minuten einwirken.
  • Danach kann man die Wadenwickel noch einmal erneuern, aber dann sollte man eine Pause einlegen.

Dampfbad

Mit Kräutertees, ätherischen Ölen oder Salz kann man ein Dampfbad durchführen, das den Schnupfen lindert und die Atmung verbessert.
  • Dazu giesst man kochendes Wasser über Kräuter (z.B. Kamille) in eine hitzefeste Plastikschüssel, die auf einer hitzefesten Unterlage steht.
  • Man kann auch ätherische Öle in das kochende Wasser tropfen oder Salz hineinstreuen.
  • Dann beugt man sich dicht über das kochende Wasser, so dicht wie man es aushält.
  • Man hängt sich ein grosses Handtuch wie ein Zelt über Kopf und Oberkörper, um den Wasserdampf zusammenzuhalten.
  • Man bleibt über dem heissen Wasser etwa 20 Minuten oder bis es nicht mehr richtig dampft.
  • Dann trocknet man sich gründlich das Gesicht ab.
  • Anschliessend sollte man sich etwas Ruhe gönnen.

Meerrettich

Mit Meerrettich kann man die Atemwege befreien, Krankheitserreger bekämpfen und das Immunsystem stärken.

Dazu isst man zweimal täglich mindestens einen Teelöffel Meerrettich.

Heisse Milch mit Honig

Mit heisser Milch mit Honig kann man Husten lindern.

Dazu erhitzt man Milch bis kurz vor dem Kochen.

Diese Milch giesst man in eine Tasse.

Erst dann rührt man einen Teelöffel Honig in die Milch, damit sich der Honig nicht allzu sehr erhitzt.

Diese heisse Milch mit Honig trinkt man in kleinen Schlucken.

Heilkräuter

Folgende Heilpflanzen kann man zur Behandlung von Grippe verwenden: Als Heilkraut bei Grippe und Erkältungen eignet sich der Sonnenhut (Echinacea). Diesen muß man jedoch meistens in der Apotheke kaufen, weil er hier nur begrenzt wächst und selbst wenn, dann ist die Ausbeute recht gering.

Ansonsten gibt es eine Menge Kräuter zur Symptomerleichterung:

Gegen den Husten:

Gegen den Schnupfen

Gegen Fieber

Anwendung

Heilpflanzen kann man bei innerlicher Anwendung folgendermassen verwenden:

Als Tee trinken: 1 bis 3 Tassen täglich in kleinen Schlucken.

Dazu übergiesst man in den meisten Fällen die Heilkräuter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und trinkt. Manche Kräuter werden auch für einige Minuten gekocht oder über Nacht kalt angesetzt.

Als Tinktur einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Tinkturen kann man pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen. Kinder und besonders empfindliche Menschen sollten keine Tinkturen anwenden.

Homöopathische Niedrigpotenzen einnehmen: 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen einnehmen.

Fertigpräparat: Fertigarznei sollte man entsprechend dem Beipackzettel einnehmen.

Grippetee

Besonders wirksam ist es, einen Grippetee langsam heiss zu trinken und sich sofort danach zum Schwitzen ins Bett zu legen und gut zuzudecken.

Mischen sie zu gleichen Teilen:

  • Holunderblüten
  • Lindenblüten
  • Thymian
  • Huflattich
  • Salbei

Vorgehensweise:

  • Brühen Sie einen Tee auf und lassen Sie ihn ca. 10 Minuten ziehen.
  • Trinken Sie ihn langsam schluckweise.
  • Legen Sie sich danach sehr gut zugedeckt ins Bett und versuchen Sie zu schlafen.
  • Gebn Sie sich soviel Schlaf wie Sie brauchen, um wieder fit zu werden.

Aromatherapie - Ätherische Öle:

Folgende ätherische Öle kann man zur Behandlung von Grippe verwenden:

Ätherische Öle kann man in der Duftlampe verdampfen, wenn man das Raumklima verbessern und der Seele eine Freude machen will.

Zur Inhalation oder als Dampfbad kann man ätherische Öle verwenden, um die Atmung zu befreien oder die Haut zu reinigen.

In Salben und Massageölen kann man ätherische Öle für Einreibungen verwenden.

Qualitativ sehr gute ätherische Öle kann man auch einnehmen, aber nur in kleinsten Mengen, weil ätherische Öle sehr intensiv sind.

Achtung!
Viele Menschen reagieren allergisch auf ätherische Öle. Daher sollte man die gewünschten Öle erst in winzigen Mengen ausprobieren, ob man sie verträgt.
Bei bestehender Allergie gegen ätherische Öle sollte man sie nicht verwenden.

Wasser-Anwendungen:

Wasser ist eine einfache und wirksame Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern. Man kann Wasser sowohl trinken als auch äusserlich in Form von Bädern, Güssen, Wickeln und Waschungen anwenden.

Bachblüten

Mehrere Bachblüten können als Ergänzungsanwendung gegen Grippe helfen, je nachdem welche seelischen Ursachen zugrunde liegen.

So wenden Sie die Bachblüten an:

  • Füllen Sie eine 20-30 ml-Flasche zu etwa einem Drittel mit Brandy (wegen der Haltbarkeit).
  • Geben von jeder der ausgewählten Bachblüten (maximal 7) 2 Tropfen in die Flasche.
  • Füllen Sie den Rest mit stillem Mineral- oder Quellwasser auf.
  • Nehmen Sie von dieser Mischung 4 mal täglich 4 Tropfen ein, wenn Sie keine anderen Dosierungsvorstellungen haben.

Schüssler-Salze:

Folgende Schüsslersalze eignen sich zur Behandlung von Grippe:

Die normale Anwendung der Schüssler-Salze ist: 3 bis 6 mal täglich 1 bis 2 Tabletten.
Bei mehreren Mitteln nimmt man: 3 bis 6 mal täglich 1 Tablette je Mittel.

In akuten Fällen kann man alle 5 Minuten eine Tablette nehmen und allmächlich auf 1 Tablette je Stunde verlängern. Diese häufige Einnahme sollte man maximal einen Tag lang durchführen und anschliessend zur normalen Dosis übergehen.

Bei hochdosierter Einnahme kann man jede Minute eine Tablette einnehmen oder insgesamt bis zu 100 Stück am Tag.

Homöopathie:

Bei selbst ausgewählten homöopathischen Mitteln eignen sich die Potenzen D6 und D12.

Davon nimmt man dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen ein.

Edelstein-Heilkunde:

Heilsteine kann man als Schmuck tragen, in die Hand nehmen, auf die Haut legen, im Raum aufstellen und als Essenz einnehmen.

  

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